K & K Hofspezereien

(c) Clemens Fabry
  • Drucken

Einen netten Gastgarten, gutes Service und eine kleine Karte mit Broten, Tiefkühlknödel und feinem Carpaccio gibt es im K & K Hofspezereien in Wien Neubau.

Man möchte meinen, ein Lokal im siebten Bezirk, das österreichisch-iranische Küche bietet, gute Kritiken erntet und noch dazu in einer netten, ruhigen Gasse liegt, müsste gut funktionieren. Vielleicht ist die Stuckgasse aber auch zu ruhig. Denn das Restaurant Hirsch & Kamel musste voriges Jahr seine Pforten schließen. Jetzt ist ein Nachfolger eingezogen, der ein etwas ungewöhnliches Konzept bietet – oder zumindest einen ungewöhnlichen Namen für sein Konzept. Im K & K Hofspezereien bietet man traditionelle Küche der einstigen Monarchie „im modernen Gewand“. Die obligatorischen „hochwertigen, regionalen und saisonalen Köstlichkeiten“ dürfen da auch nicht fehlen. Also gut.
Das Service ist sehr freundlich, an einem lauschigem Abend unter der Woche ist recht wenig los. Wobei der Gastgarten wirklich nett ist. Die Speisekarte ist eher kurz gehalten, was prinzipiell ein gutes Zeichen ist. Allerdings enttäuscht dann so manche Speise. Die Eierschwammerlvariation (9,20 Euro) in Form einer mit Hüttenkäse und Eierschwammerln gefüllten Schinkenrolle, einem Eierschwammerlsalat und einmal mit Schwammerl gefüllten Teigtaschen ist brav, aber kaum gewürzt.

Das Carpaccio vom Alpenrind mit Salat und Parmesan (9,60 Euro) ebenso, gutes Fleisch, aber die kaum vorhandene Salatmarinade verrät dann doch, dass man sich hier nicht allzu viel ins Zeug legt. Ansonsten gibt es diverse Brote, etwa mit Beinschinken, hausgemachtem Tomatenaufstrich oder Räucherforelle und Avocado (gemischte Brotplatte: drei halbe Brote um 8,60 Euro), die man so aber zu Hause wohl ebenso, wenn nicht besser zusammenbringt. Die Knödel (Hasche- und Rauchkuchlknödel mit Sauerkraut oder Salat, 11,50 Euro) kommen „vom Weinbergmaier aus dem Traunviertel“, einem Tiefkühlkostproduzenten – und sind auch nicht gerade ein Grund, das Haus zu verlassen. Fazit: ein netter Gastgarten, in dem sich das eine oder andere Achtel vom Wachauer Weingut Frischengruber genießen lässt und es paar Snacks gibt, die zumindest den Hunger stillen.

K & K Hofspezereien: 7., Stuckgasse 6, Mo–Sa 12–24 Uhr, ✆ 0677/619 491 84, www.kukhofspezereien.at

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wilde Ehe: 18., Kutschkergasse 22.
Lokalkritik

Unter 20 Euro in der Wilden Ehe am Kutschkermarkt

Der Kutschkermarkt hat mit der Wilden Ehe das bekommen, was noch gefehlt hat: ein nettes, unkompliziertes Lokal, in dem sich der Feierabend ausklingen lässt.
Die Goldene Banane, Brockmanngasse 89, 8010 Graz.
Gourmet

Unter 20 Euro in der Goldenen Banane

Ein Lokal zeigt auf, wie liebevoll und trotzdem günstig Fast Food gehen kann. Die Goldene Banane in Graz ist spannend, kocht eher deftig, dafür mit viel Liebe.
Das Plain Vienna: 9., Berggasse 25.
Lokalkritik

Unter 20 Euro im Plain Vienna

Der österreichische Fußballer Rubin Okotie hat in der Berggasse das Plain Vienna eröffnet, in dem es gesunde, tatsächlich gute Bowls und Superfood-Shakes gibt.
Konzertcafé Schmid Hansl Schulgasse 31.
Lokalkritik

Unter 20 Euro im Konzertcafé Schmid Hansl

Das legendäre Konzertcafé Schmid Hansl versucht die Synthese aus Wiener Kaffeehaus und einem Bioladen.
Café Trabant, Dittesgasse 3, 1180 Wien.
Lokalkritik

Unter 20 Euro im Café Trabant

Aus der Reihe »Die Erschließung der Außenbezirke durch Lokale, die man innerhalb des Gürtels erwarten würde« – das neue Café Trabant in Währing.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.