Kuro

Kuro
Kuro(c) Stanislav Jenis
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Statt des Asahi hat in der Burggasse ein neuer Japaner aufgemacht: Das Kuro ist ein erfrischender Neustart mit Schwerpunkt auf Udon – und auf Sake.

Kontinuität ist für Gewohnheitsmenschen wichtig. Wenn also an jener Stelle, an der ein japanisches Restaurant zugesperrt hat, ein neues öffnet, darf man sich ruhig ein bisschen freuen. Wobei, bei aller Kontinuität, das Kuro in der Burggasse 18 hebt sich vom früher hier beheimateten Asahi doch etwas ab. Erfrischend, frech und vielleicht ein bisschen moderner gibt sich das Lokal, das Anfang November aufgesperrt hat. Mit kleinen Gimmicks, etwa einer Art Pille, die auf jedem Tisch in einer grauen Schale liegt – auf ihr steht Napkin. Warum, das merkt man, wenn die Kellnerin Wasser darüber gießt und sich das Ding plötzlich zu einer feuchten Serviette entfaltet. Gut, der Gag hat eine kurze Halbwertszeit, aber es geht ja um das Essen. Und das lässt sich sehr gut an. Etwa mit Kobashi – japanischen Tapas. Da gibt es unter anderem kalten Zander in süß-saurer Marinade oder Faschiertes mit Rettich. Die Angebote wechseln immer wieder, es kann also öfter etwas Neues probiert werden. Ein Teller kommt auf vier, zwei auf sieben und drei auf zehn Euro.

Der eigentliche Schwerpunkt liegt aber auf Udon, einer klassischen japanischen Suppe – genau, die mit den dicken Nudeln. Sie gibt es etwa mit getrocknetem Tofu (7,40 Euro), Huhn (9,90) oder einer sehr g'schmackigen Ente (12,90). Und wer will, bekommt die Suppe auch kalt serviert. Eine Schüssel entspricht einem angenehmen Sättigungsgrad, ohne das Gefühl, zu viel in sich gestopft zu haben. (Hat man trotzdem, es gab ja schon ein paar Tapas vorher.) Theoretisch könnte man dann auch noch das Sushi-Sortiment durchprobieren – oder sich dem Sake widmen. Von dem japanischen Reiswein gibt es nämlich mehrere Sorten (ein Glas zu 100 ml kostet zwischen 6,20 und 19,90 Euro). Oder man versucht sich an Shochu (100 ml zu 7,20 Euro), einer Art japanischem Wodka. Wie auch immer, es macht Spaß hier. Und man könnte mit einer Kontinuität brechen – früher ging man am Asahi nämlich recht häufig nur vorbei. Im Kuro wird wohl künftig öfter auch einmal reingeschaut.

Kuro, Burgg. 18, 1070 Wien; ☎ 0660/724 03 46, www.kurojapan.com/udon

diepresse.com/essen

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2016)

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