Mochi Ramen Bar

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Jetzt gibt es auch am Vorgartenmarkt japanische Nudelsuppe. Die Mochi Ramen Bar hat eröffnet, die Massen kommen – und das durchaus zu Recht.

Am Ende wird alles gut. Bis dahin hat es aber ganz schön lang gedauert. Seit Monaten ist davon die Rede, dass der erfolgreiche Minijapaner Mochi neben seinem Stammhaus in der Praterstraße, dem Take Away ebendort und so manchen Nebenprojekten (wie der Campus-Kantine Iki) eine Ramen-Bar eröffnen soll. Und zwar am Vorgartenmarkt, jenem kleinen Markt im zweiten Bezirk, auf dem sich in letzter Zeit viel getan hat. Was Gentrifizierungstreiber dazu veranlasst, über die Gentrifizierung zu schimpfen und sich ein neues Grätzel zu suchen.

Am Vorgartenmarkt gibt es jetzt also neben Rita bringts, der Bäckerei Gragger, Adamah und Bioviertel auch eine Ramen-Bar. Die japanische Nudelsuppe ist in der Stadt vielleicht nicht mehr neu, am Vorgartenmarkt jedenfalls schon. Das Konzept ist einfach und funktioniert: Es gibt sechs verschiedene Ramen (jeweils mit einer Brühe basierend auf fermentierten Sojabohnen, Salz oder Sojasauce), ein paar Vorspeisen und die namensgebenden Nachspeisen, Mochi. Die Bar ist klein und dunkel. Reservieren kann man hier nicht. Weshalb der Tipp eines Kollegen, abends nicht nach 18 Uhr aufzutauchen, Gold wert ist. Hat man ein Plätzchen an der durchaus netten Holzbar erwischt, staunt man nur so, wie viele Menschen sich gelassen im Eingangsbereich anstellen, um auf einen Teller Suppe zu warten.

Bis die Suppe fertig ist, kann man sich die Zeit mit ein paar Vorspeisen vertreiben. Zum Beispiel an Edamame kauen (4,80 Euro) und den Köchinnen hinter der Bar zuschauen. Oder aber mit köstlichen Gyoza, gebratenen Teigtaschen mit Schweinefleisch-Gemüse-Fülle (4 Euro), und schön scharfem Kimchi (4,60 Euro) die Vorfreude steigern. Bis dann endlich Clam Ramen Shio mit Schweinsschopf, Venusmuscheln, Pilzen und Zwiebeln (13,80 Euro) kommt, oder aber Tan Tan Ramen Miso mit Faschiertem, Weißkraut, Mais, Butter und Jungzwiebeln (11,80 Euro). Auf Erstere gebe man noch Grammeln dazu, ob das in Ordnung sei, fragte die Kellnerin zuvor. Das passe nämlich hervorragend zu den Muscheln. Recht hat sie. Das Warten hat sich ausgezahlt.

Mochi Ramen Bar: Vorgartenmarkt Stand 12 & 29, 1020 Wien, Di–Fr, 12–21 Uhr, Sa, 11–21 Uhr

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.02.2017)

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