Mitten im Ottakringer Nirgendwo haben die Inhaberinnen des Caterings The Flying Fork mit dem Lunico ein Minibistro oder vielmehr ein Take-away eröffnet.
Es gibt wohl wenige Ecken in Ottakring, die die Formulierung „weit weg vom Schuss“ derart gut treffen, das Ende der Koppstraße zum Beispiel. Dort hat nun ein Minilokal eröffnet. Dahinter stehen jene Schwestern, die in der Nähe des Brunnenmarkts das Catering The Flying Fork betreiben. Dass ihnen die Focaccia besonders am Herzen liegt, haben sie schon mit ihrem Focaccia-Fahrrad bewiesen, das jeden Samstag auf dem Yppenplatz anzutreffen ist. Jetzt wollte man aber ein richtiges Lokal, erklärt Jessica Wyschka. Wobei das Lunico mehr ein Take-away mit ein paar Sitzgelegenheiten (einem großen und einem kleinen Tisch) als ein Restaurant ist.
Gekocht wird hier vorzugsweise italienisch oder eben das, was man sich hierzulande als italienische Küche vorstellt, also Pasta, Pizza und ein paar Vorspeisen mit Focaccia. Letztere etwa mit einem sehr feinen Humus, Oliven, eingelegtem Gemüse und köstlichem Mozzarella, der sich geschmacklich von der sonst so oft servierten Supermarktware abhebt. Die Focaccia ist wunderbar flaumig. Bei der Pasta – etwa Puttanesca (mit Tomatensauce, Oliven, Kapern und Sardellencreme; acht Euro) – werden gute Zutaten verwendet, auf Wunsch gibt es auch Büffelparmesan dazu. „Die mach ich mir eh oft daheim“, sagt die Tischnachbarin und bringt es auf den Punkt. Die Pizza – zum Beispiel Salsicciasalami (halb getrocknete Salami, Kirschtomaten und Mozzarella, acht Euro) – ist tadellos, erinnert aber auch mehr an Mama als an den Italiener. Trotzdem ein nettes Minilokal.
Lunico: Koppstraße 95A, 1160 Wien, von Mo bis So: von 12 bis 22 Uhr, ✆ 01/411 84 08,www.lunico.wien
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.11.2017)