Das Restaurant Schubert in der Wiener Innenstadt teilt sich seine Räumlichkeiten nun mit der Pizzeria Basilico. Das verwirrt offenbar auch den Service.
Es gibt Ecken in der Wiener Innenstadt, die recht gut versteckt sind und nicht nur dadurch etwas Geheimnisvolles haben. Wobei man beim jüngsten Neuzugang in der Innenstadt da ein bisschen differenzieren muss. Denn der Ort der neuen Pizzeria Basilico, die Schreyvogelgasse, hat durchaus etwas Geheimnisvolles, was vor allem seiner Geschichte zu verdanken ist. Das kleine Bergchen vis-à-vis der Universität war vor sehr langer Zeit Teil der Stadtmauer.
Weniger geheimnisvoll als eher ein bisschen seltsam ist hingegen die Pizzeria, die sich das Lokal mit dem Restaurant Schubert teilt. Das kleine Labyrinth, das man absolvieren muss, bis man die Gaststube der Pizzeria findet, hat wohl mit der alten Bausubstanz zu tun. Wer hier einfach nur Pizza essen möchte, dem kann es dennoch passieren, dass er in das Restaurant Schubert gesetzt wird – inmitten von eleganten Weihnachtsfeier-Gästen, die sich gerne rauchend an der Bar vom Small Talk erholen. Auf die Idee, zu fragen, ob man gerne im Raucherbereich sitzen möchte, kommt die recht bestimmende Kellnerin nicht. Sie sitzen hier, sagt sie und verschwindet für den Rest des Abends. Zum Glück reagiert der noble Kellner, der gerade den Nachbartisch deckt, auf die Bitte, doch etwas bestellen zu dürfen. Und nein, man wolle nicht die Speisekarte vom Schubert, sondern bitte Pizza essen. Irgendwann klappt das dann auch.
Die Vorspeisenplatte mit Salami, Prosciutto di Parma, Speck, Parmesan und Büffelmozzarella (14 Euro) ist recht ordentlich und macht Hoffnung, dass hier nur das Service ein bisschen durcheinander ist, immerhin hat soeben die hektischste Zeit des Jahres begonnen. Die Pizza selbst – und mehr gibt es in der Pizzeria Basilico nicht, also keine Pasta – ist aber leider nur Durchschnitt. Der Teig ist eher von der harten Sorte. Der Belag – etwa bei der Pizza Basilico mit dünn aufgeschnittenen Melanzani und Zucchini, reichlich Mozzarella, ein paar Oliven und Tomaten (12,50 Euro) oder aber die Variante Crudo (mit Parmaschinken, Ruccola, Mozzarella und Parmesan) – wird leider von einem Zuviel an Käse erschlagen. Eigentlich schade.
Pizzeria Basilico: Schreyvogelgasse 6, 1010 Wien, Mo bis Fr 12–14, 17–22.30, Sa 17.30–22.30 Uhr, ✆ 01/532 04 43, www.pizzeria-basilico.at Pizzeria Basilico
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.12.2017)