Unter 20 Euro: Mea Shearim Kosher Restaurant

Mea Shearim Kosher Restaurant
Mea Shearim Kosher Restaurant(c) Izhak Faiziev
  • Drucken

Einen Querschnitt der asiatischen Küche, von Sushi über Bulgogi bis Acht Schätze, gibt es im Mea Shearim Kosher Restaurant im Karmeliterviertel.

Bei koscheren Restaurants denkt man wohl eher an klassische israelische Küche. Dass es aber auch etwas anderes sein kann, beweisen die Betreiber des neuen asiatischen Restaurants Mea Shearim. Auf den ersten Blick handelt es sich dabei um ein modernes Lokal, das einen Querschnitt der panasiatischen Küche bietet: Sushi, Maki, Rolls, Misosuppe, Frühlingsrollen, Satay-Hühnerspieße, Huhn süß-sauer, Acht Schätze oder Bulgogi-Rindfleisch. Bei näherer Betrachtung ist es aber nicht irgendein Asia-Restaurant, sondern eines, das ausschließlich koschere Speisen anbietet.

Bei Sushi etwa bedeutet das, dass nur Fische, die Schuppen und Flossen haben, gegessen werden dürfen. Weshalb man im Mea Shearim weder Aal finden wird noch die ohnehin nicht erlaubten Muscheln, Tintenfische oder Garnelen. Bei den Fleischspeisen wird auf die strikte Trennung von fleischigen und milchigen Speisen geachtet und auf die Verwendung von erlaubten Tieren (einen gegrillten Schweinebauch findet man hier also nicht).

Das Angebot im Mea Shearim ist dennoch recht breit und abwechslungsreich. Der Klassiker Misosuppe ist mehr als in Ordnung (4,90 Euro). Sushi gibt es nicht nur in kreativen Rolls, sondern auch als Sushi-Sandwich (was aber nur eine andere Form bedeutet). Salmon-Sandwich mit gegrilltem Lachs, Avocado, Jungzwiebeln, gewürzter Mayonnaise und Süßkartoffelflakes (13 Euro) schmeckt durchaus – eine klassische California-Maki-Rolle, nur eben in viereckiger Form. Manche warme Hauptspeise, wie Gong Bao Chicken (12,90 Euro) oder Rindfleisch in schwarzer Bohnensauce (15,90 Euro) erinnert ein bisschen an die Glutamatsaucen der Chinarestaurants aus den 1980er-Jahren. Was schade ist, denn die Speisen hätten das gar nicht notwendig. Manchmal ist weniger doch mehr. Dazu gibt es Weitra vom Fass, Wein aus Italien und Israel und hausgemachten Eistee. Alles in allem ein gutes, durchschnittliches Asia-Restaurant, das eben koscher ist.

Mea Shearim Kosher Restaurant: Schmelzgasse 3, 1020 Wien, Mo bis Do: 12–15, 16–23 Uhr, So: 12–23 Uhr, ✆ +43/(0)1/399 95 95, www.mea-shearim.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.06.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wilde Ehe: 18., Kutschkergasse 22.
Lokalkritik

Unter 20 Euro in der Wilden Ehe am Kutschkermarkt

Der Kutschkermarkt hat mit der Wilden Ehe das bekommen, was noch gefehlt hat: ein nettes, unkompliziertes Lokal, in dem sich der Feierabend ausklingen lässt.
Die Goldene Banane, Brockmanngasse 89, 8010 Graz.
Gourmet

Unter 20 Euro in der Goldenen Banane

Ein Lokal zeigt auf, wie liebevoll und trotzdem günstig Fast Food gehen kann. Die Goldene Banane in Graz ist spannend, kocht eher deftig, dafür mit viel Liebe.
Das Plain Vienna: 9., Berggasse 25.
Lokalkritik

Unter 20 Euro im Plain Vienna

Der österreichische Fußballer Rubin Okotie hat in der Berggasse das Plain Vienna eröffnet, in dem es gesunde, tatsächlich gute Bowls und Superfood-Shakes gibt.
Konzertcafé Schmid Hansl Schulgasse 31.
Lokalkritik

Unter 20 Euro im Konzertcafé Schmid Hansl

Das legendäre Konzertcafé Schmid Hansl versucht die Synthese aus Wiener Kaffeehaus und einem Bioladen.
Café Trabant, Dittesgasse 3, 1180 Wien.
Lokalkritik

Unter 20 Euro im Café Trabant

Aus der Reihe »Die Erschließung der Außenbezirke durch Lokale, die man innerhalb des Gürtels erwarten würde« – das neue Café Trabant in Währing.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.