Ein trockenes Reisfeld in Gerasdorf

Gregor Neumeyer baut in Gerasdorf seit drei Jahren Reis an. Verkauft wird der Mittelkornreis als polierter, weißer Reis und als Naturreis.
Gregor Neumeyer baut in Gerasdorf seit drei Jahren Reis an. Verkauft wird der Mittelkornreis als polierter, weißer Reis und als Naturreis.(c) Mirjam Reither
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Gregor Neumeyer kultiviert in Gerasdorf Trockenreis und vermarktet diesen – sowie jenen von anderen Landwirten – unter dem Label Österreis. Verkauft wird auf Vorbestellung.

Text-Bild-Schere nennt man es bei der Zeitung, wenn das Gezeigte so gar nicht zum Geschriebenen passen möchte. Das könnte man auch von Gregor Neumeyers Feldern behaupten. Denn diese sehen eher wie klassische Getreidefelder aus, sind aber Reisfelder. Hier wird nichts geflutet, vielmehr steht der Reis im Trockenen. Für den Laien unterscheidet sich das kaum von den üblichen Feldern, an denen man sonst unbeachtet vorbeifährt. Ein Mähdrescher zieht seine Runden. Nur ein Schild deutet darauf hin, dass hier kein Getreide wächst, sondern österreichischer Reis, den Neumeyer Österreis genannt hat.

Noch während der extremen Hitzewelle, kurz vor dem letzten Temperatursturz, hat Neumeyer seinen Reis geerntet – mit einem Mähdrescher und innerhalb eines Tages. Drei Hektar Reisfelder bewirtschaftet der Nebenerwerbsbauer. Zehn weitere Kulturen (Getreide, Buchweizen, Zuckerrüben, Spinat, Erbsen u. a.) hat er auf 80 Hektar angebaut. Aber sie sind eben nicht so spektakulär wie der Reis, den der gelernte Wirtschaftsinformatiker vermarktet. Wobei Neumeyer dabei nicht nur seinen eigenen Reis verkauft. Die Mengen wären schlicht zu wenig. Derzeit arbeitet er mit sechs Kollegen zusammen – „vom nördlichen Weinviertel bis ins nördliche Burgenland“ –, die ebenfalls Reis auf insgesamt zehn Hektar anbauen. „Ziel war nicht, dass ich viel Reis anbaue, sondern, dass ich anderen Landwirten die Möglichkeit gebe, Reis zu verkaufen. Das ist eine Win-win-Geschichte, die Landwirte haben einen höhren Deckungsbeitrag als zum Beispiel mit Soja, und die Konsumenten haben ein regionales Produkt“, sagt er, während er dem Drescher beim Ernten zusieht.

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