Füttern und zählen

Landkärtchenfalter
Landkärtchenfalterimago/blickwinkel
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Etwa die Hälfte der heimischen Tagfalter gelten bereits als gefährdet, Hilfe tut not.

In den vergangenen drei Jahrzehnten haben sich die europäischen Schmetterlingsbestände fast halbiert. Das allein sollte Grund genug für jeden Betreuer auch noch so kleiner Grünflächen sein, um für ein möglichst wildes, artenreiches Pflanzenangebot für die bedrohten Insekten zu sorgen. Selbst Balkongärtner können hier ihren Beitrag leisten. Insbesondere Wildblumen und -kräuter bilden eine wichtige Nahrungsgrundlage für die Raupen und die erwachsenen Exemplare vieler Schmetterlingsarten. Über 4000 davon kommen in Österreich vor. Immerhin 51,6 Prozent aller heimischen Tagfalter gelten laut Global 2000 jedoch bereits als gefährdet – und dabei gilt Österreich noch als eines der schmetterlingsreichsten Länder Europas.

Um den Einstieg in die Schmetterlingshilfe zu erleichtern, hat sich die Umweltorganisation nun eine Aktion ausgedacht. Eine kleine Schmetterlingsbox enthält alle Zutaten für die Herstellung von sogenannten Seedballs. Man mischt dazu Lehm, Erde und Wildblumensamen mit Wasser, verknetet alles gut und formt Kugeln aus der Masse.

Diese werden für etwa zwei Tage getrocknet und sind dann einsatzbereit. Balkongärtner geben sie in Blumentöpfe, andere suchen einen geeigneten Platz im Garten oder verschenken sie. Die Samenbälle haben den Vorteil, nicht so schnell auszutrocknen, die Saat keimt so besser, als wenn sie lediglich aufgestreut wird. Idealerweise lässt man im Garten ein paar Quadratmeter Wiese für Insekten und Schmetterlinge stehen, mäht die ein bis zwei Mal pro Jahr und weidet sich sonst am Anblick der gaukelnden Schönheiten. Die an dieser Stelle bereits erwähnte Schmetterlings-App der Stiftung Blühendes Österreich kann ebenfalls zum Einsatz kommen und die Wissenschaftler bei der Schmetterlingsbestandsaufnahme unterstützen.

Weitere Infos: www.global-2000.at, www.schmetterlingsapp.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.04.2017)

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