Trio infernal

Giersch, ein vitaler Wucherer.
Giersch, ein vitaler Wucherer.(c) Ute Woltron
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Drei Beikräuter, die keiner braucht.

Eine oft gestellte Frage lautet, wie man diverser Unkräuter am einfachsten Herr werden kann. Diese ist schnell beantwortet: ausschließlich mit Konsequenz.

Zuallererst steht der Gärtnernovize vor der Aufgabe, die wichtigsten Beikräuter, wie das heutzutage politisch korrekt heißt, zu erkennen. Dabei gibt es eigentlich nur drei wirklich mühsame Eindringlinge, auf die man ein waches Auge haben sollte. Giersch, Quecke und Windling heißen sie.

Sie alle sind mehrjährig, überwintern also, was die Sache vergleichsweise erschwert. Der Giersch ist eine an sich hübsche, auch essbare Pflanze, doch er ist ein vitaler Wucherer. Er unterwandert bevorzugt andere Pflanzen im Blumenbeet und treibt, auch wenn er ausgerissen wird, aus jedem im Boden verbliebenen Wurzelstück aus.

Dasselbe gilt für die Quecke, dieses lästigste aller Gräser. Sie wurzelt noch dazu metertief, gräbt sich gern unter Steinen durch und breitet sich mächtig aus. Auch dem Windling ist nicht über das Ausreißen seiner Wurzeln beizukommen, sie reichen viel zu tief in die Erde hinab.

Die einzige Methode, die Pflanzen loszuwerden, wo man sie nicht haben will, besteht darin, sie so lang durch das Entfernen auch der kleinsten neuen Triebe zu schwächen, bis sie das Zeitliche segnen. Das ist über mehrere Wochen hinweg sehr aufwendig, macht sich jedoch bezahlt. Ein von Giersch unterwandertes Blumenbeet muss komplett ausgegraben, von Wurzeln befreit und neu angelegt werden. Auch danach wachsam bleiben und etwaige Austriebe sofort ausreißen. Und es niemals so weit kommen lassen, dass die drei auch noch Samen werfen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.09.2018)

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