Schwer versichert

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SPITAL, UNIVERSITAETSSPITAL, UNIVERSITAETSSPITAL ZUERICH, ZUERICH, NEONATOLOGIE, FRUEHGEBURT, NEUGEBORENES, BABY, BABYPFLEGE, PFLEGEFACHFRAU, SPITALPERSONAL, FUSS, FUESSCHEN, VERBANDKEYSTONE/GAETAN BALLY
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Viele Hebammen in Deutschland geben wegen zu hoher Haftpflichtversicherungsprämien auf.

Es gibt in der Geburtshilfe wenige Schadensfälle, aber wird ein Kind geschädigt, sind es nicht nur menschlich, sondern oft auch finanziell massive Schäden: Schadenersatzsummen sind hoch – und die Kosten für Behandlungen und Pflege steigen stetig. Dementsprechend steigen auch die Prämien für die Berufshaftpflichtversicherung – für Kliniken, Ärzte, Hebammen.

Besonders hart trifft es freiberufliche Hebammen in Deutschland, die Hausgeburten betreuen, in Geburtshäusern arbeiten oder als Beleghebamme tätig sind. Deren Haftpflichtversicherungsprämien haben sich in den vergangenen Jahren verzehnfacht, liegen bei 5091 Euro pro Jahr. 2015 steht eine weitere Erhöhung an. Gleich geblieben ist aber das Einkommen, und so können sich immer mehr Hebammen die Prämie nicht leisten und verlassen den Beruf. Die Versorgung ist in Gefahr.

Österreichs Hebammen sind in einer günstigeren Lage. Eine Hausgeburtshebamme zahlt etwa 350 Euro im Jahr für die Haftpflichtversicherung. Das hat laut Gerlinde Feichtlbauer, Vizepräsidentin des Österreichischen Hebammengremiums, mehrere Gründe: So würden von österreichischen Gerichten geringere Schadenersatzsummen zugesprochen. Die Geburtshilfe sei stärker von Ärzten dominiert, die den Großteil des Risikos tragen.

Gruppenversicherung. Und nicht zuletzt seien Hebammen in einer Kammer mit Pflichtmitgliedschaft organisiert, in Deutschland in Vereinen. Das Hebammengremium hat für alle 2000 Hebammen eine Gruppenversicherung abgeschlossen. Das begünstigt die Verhandlung gegenüber Versicherungen. In Deutschland gebe es außerdem mehr freiberufliche Hebammen, deren Risiko für einen Schadensfall höher eingestuft werde – auch wenn sie nicht mehr Schäden verursacht hätten, informiert Bernd Hendges, der für den Deutschen Hebammenverband die Versicherung verhandelt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.11.2014)

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