Verfolgt und zu „Zaubertrank“ gemacht

Kind mit Albinismus in Tansania.
Kind mit Albinismus in Tansania.(c) imago/Belga (ERIC LALMAND)
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In etlichen afrikanischen Staaten werden Menschen mit Albinismus missbraucht oder ermordet. Sogar vor Kindern wird nicht Halt gemacht. Einer der zahlreichen Irrglauben: Den Gebeinen der Betroffenen werden magische Kräfte nachgesagt.

„Entweder müssen sie mindere Arbeiten verrichten oder sie leben versteckt – wenn sie Glück haben“, sagt Dermatologin Rosemarie Moser und meint eine Vielzahl von Menschen mit Albinismus, die in afrikanischen Staaten geboren werden. „Mit weniger Glück werden sie verfolgt, missbraucht oder gar getötet“, erinnert sie an das Jahr 2015. Damals wurde ein eineinhalb Jahre alter Bub in Tansania ermordet – wegen seiner Pigmentstörung. Arme und Beine wurden ihm abgetrennt, weil ihnen magische Kräfte nachgesagt werden. „Das ist leider kein Einzelfall“, sagt Moser, „nur hört man hier wenig davon.“

Die Vorfälle sind nicht auf Tansania beschränkt: Auch in Kamerun, Kongo, Burundi, der Elfenbeinküste, Kenia, Malawi oder Mosambik werden immer wieder Gewalttaten gemeldet. Die Organisation „Under the Same Sun“ zählt seit 1998 rund 500 Angriffe auf Menschen mit Albinismus in Afrika. In Malawi wurden laut Amnesty International zwischen 2014 und 2016 zumindest 18 Betroffene getötet.

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