Studie: Kaffee wirkt gegen Alzheimer und Herzkrankheiten

Laut einer Studie aus Kanada reduzieren dunkle Röstungen  das Risiko von Gehirnerkrankungen.
Laut einer Studie aus Kanada reduzieren dunkle Röstungen das Risiko von Gehirnerkrankungen.(c) imago/Pixsell
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Je dunkler der Kaffee, desto besser für das Gehirn. Diesen Schluss ziehen Forscher der University of Toronto. In anderen Worten: Die Röstung macht den Effekt.

Ist Kaffee gesund? Eine Frage, die in den vergangenen Jahren zahlreiche Wissenschafter beschäftigte. Während die einen von der entwässernden Wirkung des Gebräus und möglichen Schädigungen des Herzens warnten, attestierten Forscher der University of Toronto dem Kaffee nun eine positive Wirkung auf das Gehirn. Bei richtiger, nämlich dunkler Röstung der Kaffeebohnen würden demnach Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer vorgebeugt.

Ausschlaggebend ist eine Gruppe an Inhaltsstoffen, die Phenylindane, die im Zuge der Röstung entstehen. Getestet wurden drei Kaffeesorten – heller Röstung, dunkler Röstung und entkoffeinierter dunkler Röstung. Laut den Studienautoren Ross Mancini, Yanfei Wang und Donald Weaver zeigte sich, dass dunkle Röstungen (auch in entkoffiinierter Variante) besonders viele Phenylindane aufweisen, die wiederum die Produktion von mit Alzheimer und Parkinson in Verbindung stehenden Proteinen (Beta-Amyloid und Tau) hemmen. Das Fazit: Je länger die Röstung, desto mehr Phenylindane finden sich im Kaffee.

Auf die Frage, welche Menge von Kaffee gesund sei, gibt die Untersuchung hingegen keine Antwort. Auch, ob Kaffee als therapeutisches Mittel eingesetzt werden könnte, konnte nicht eruiert werden. Dazu, wird postuliert, bedürfe es weiterer Forschung.

Konnex zwischen Kaffee und Lebensdauer?

Schon 2017 publizierten Statistiker um Marc Gunter vom Imperial College London, dass sich Kaffeekonsum auf die Lebensdauer auswirken könnte. Dazu wurden Daten aus der Langzeitstudie EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) von mehr als einer halben Million Personen aus zehn europäischen Ländern verglichen. Das Ergebnis: Jene Personen, die mehr Kaffee tranken, hatten ein geringeres Risiko an Kreislauferkrankungen und Erkrankungen in Verbindung mit dem Verdauungstrakt zu sterben.

Ein Resultat, dass jedoch nicht zu übereifrigem Konsum des dunklen Gebräus anregen sollte. So warnte der Hauptautor der Studie, Marc Gunter: "Aufgrund der Grenzen beobachtender Forschung sind wir nicht an einem Punkt, eine Empfehlung für mehr oder weniger Kaffeekonsum auszusprechen." Allerdings: Es liege der Schluss nahe, dass ein moderater Kaffeegenuss von etwa drei Tassen am Tag nicht schädlich, sondern womöglich eher förderlich für die Gesundheit sein könnte. 

>> Studie von der University of Toronto

>> Studie zu Kaffee/Lebenserwartung im Annals of Internal Medicine

(hell)

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