Neuer Stuhltest zeigt Dickdarmkarzinome

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US-Wissenschaftler hatten Erfolg bei der Entwicklung einer nicht-invasiven Früherkennungsmethoden für Dickdarmkarzinome.

Experten der Mayo-Klinik in Rochester im US-Staat Minnesota und des Forschungsunternehmens Exact Sciences Corporation haben am Dienstag beim Jahreskongress der amerikanischen Krebsforschungsgesellschaft (AACR) in Chicago einen Stuhltest vorgestellt, der zuverlässig das Vorliegen eines Karzinoms oder auch von Vorstufen anzeigen soll.

DNA-Veränderungen im Stuhl

"Der Test verwendet eine Stuhlprobe und stellt spezifische DNA-Veränderungen fest. Es handelt sich um die sogenannte Methylierung von Genen, die im Laufe der Entwicklung von Krebs auftritt. Der Test kann schnell sowohl Frühstadien von Dickdarmkarzinomen als auch Vorstadien in der Form von Darmpolypen entdecken", hieß es in einer Aussendung der Mayo-Klinik.

Angst vor der Darmspiegelung

Derzeit wird die Darmspiegelung (Koloskopie) als wichtigstes Früherkennungsinstrument für noch gutartige Darmpolypen, Vorstadien oder bereits vorhandene Dickdarmkarzinome verwendet. Viele Menschen schrecken aber davor zurück. Dabei entwickeln sich Dickdarmkarzinome über mehrere Jahre hinweg und könnten durch rechtzeitiges Abtragen von Polypen bzw. frühzeitige Operation problemlos geheilt werden. Im Spätstadium gibt es trotz vieler Fortschritte nur beschränkte Behandlungsmöglichkeiten.

Standhaftes Gen

Der neue Test wurde an 500 Patienten im Alter zwischen 50 und 80 Jahren erprobt. Zuvor hatte man die Methylierung von zwei Genen als jenes Charakteristikum identifiziert, nach dem man mit der Methode fahndet. Es erwies sich als weitestgehend unbeeinflussbar von ethnischer Herkunft, Geschlecht, Körpergewicht, Alter und Familien-Vorgeschichte in Sachen Dickdarmkarzinom. Es machte auch keinen Unterschied, ob die Probanden rauchten, Alkohol konsumierten oder regelmäßig Aspirin einnahmen.

Test könnte 2013 erhältlich sein

"Da die Untersuchungsmethode auch gutartige Darmpolypen entdeckt, hat sie das Potenzial, Dickdarmkarzinome regelrecht zu verhindern - ganz so wie Abstrichuntersuchungen auf Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs", sagte David Ahlquist von der Mayo-Klinik. Der Test wird derzeit bereits in einer sehr großen Studie mit rund 10.000 Probanden in den USA und in Kanada von mehr als 60 Zentren erprobt. Bei Zulassung durch die US-Arzneimittelbehörde FDA könnte er in den Vereinigten Staaten bereits Mitte 2013 erhältlich werden.

Die Früherkennungs-Empfehlung der Österreichischen Krebshilfe lautet auf eine Basis-Koloskopie mit dem 50. Lebensjahr und dann eine Wiederholung alle sieben bis zehn Jahre.

www.krebshilfe.net

www.oeggh.at

(APA)

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