35 mal 35 Millimeter lassen genug Platz für Kreativität. Und vor allem auch für Engagement: 61 Gestalter haben beim Briefmarken-Gestaltungswettbewerb, den die „Presse“ gemeinsam mit der Österreichischen Post AG veranstaltet, ihre Entwürfe eingereicht, 15 wurden ausgewählt. Eingeladen zur Teilnahme waren alle, die bislang die „Freiraum“-Seite in der „Presse am Sonntag“ gestaltet hatten. „Österreich neu zeichnen“, so das Motto – dazu waren die Gestalter aufgerufen. Und sie bemühten sich grafisch, illustrativ, textlich und fotografisch darum.
1/2 basiert auf Austausch und Zusammenarbeit. Daher wollen wir für das Thema ´Zukunft Österreich´ alle NutzerInnen - Erwachsene und Kinder involvieren. Unsere Botschaft lautet: "Zeichne Österreich neu!" In diesem Ausmalbild verstecken sich fünf Symbole, die Zukunftsaspekte skizzieren: Liebe, Umweltschutz, Friede, Gleichberechtigung, gegenseitiger Austausch. Folge der Farbkodierung, male das Symbol aus und vermittle die gewünschte Botschaft! 1/2 ist eine Gruppe von vier Designerinnen / Künstlerinnen: Laure Boer, Anne-Pauline Mabire, Lucie Pindat und Chloé Thomas. Sie gründeten 1/2 im Jahr 2007. Nach ihrem Studienabschluss in Paris zog es sie auf der Suche nach neuen Horizonten nach Berlin, Amsterdam, Wien und Rennes. Um Kontakt zu halten, ihre Arbeiten austauschen und Design-Ideen zu entwickeln, gründeten sie eine gemeinsame Online Plattform.
1/2
Die Polka-Briefmarke zeigt einen Kaffeefleck mit dem Umriss Hot Spot Österreich. Österreichs, der zu einem grafischen Stilmittel wird. Ein ungewolltes Zufalls-Produkt, das eine neue Qualität und Wertigkeit erhält. Der Kaffee, diese heiße und aromatische Flüssigkeit, steht für die Lebendigkeit des Landes. Der Fleck zeigt das Prozesshafte im Lebendigen, das Positive im Ungeplanten, das Entstehenlassen im Fluss der Dinge. Die Marke spielt thematisch auf Österreichs gelebte Kaffeehaus-Kultur an.
Polka
Um neue Ideen entwickeln zu können, muss man sich von bekannten Mustern lösen. Die Gestaltung der Marke ist so angelegt, dass sie im Briefmarkenbogen ein Muster ergibt. Beim Abtrennen wird dieses symbolisch durchbrochen. Ideenfindungs- und Innovationsprozesse führen durch Tiefen und Höhen, die mit der stilisierten Wetterkarte dargestellt sind. Am Ende überwiegt hoffentlich das Hoch, der positive Ausblick auf weitere »sonnige« Aussichten. Schrift: Lovelo von Renzler. Design – Wien
Lovelo von Renzler
Handshake 2.0. Österreich ist ein lebenswertes Land. Die Typejockeys setzen sich für ein ehrliches Miteinander ein. ´Erst wenn wir einander schätzen und aufrichtig begegnen - klug, gerecht, mutig, maßvoll agieren - dann erreichen wir Freude und Fülle´.
Typejockeys
David Alaba. Über den Zusammenhang von Fußball und der Repräsentation eines Landes nach Außen sowie der Stärkung des „wir“ Gefühls nach Innen wurde viel geschrieben. Jeder Sieg der National-Elf wird gefeiert, als hätte man selbst dazu etwas beigetragen. Diejenigen die den Sieg errungen sind Helden und Identifikationsfiguren. Dominik Hruza studierte an der Universität für Angewandte Kuns in Wien (Diplom 2001) und der TAIK in Helsinki. Seit 2005 betreibt er ein eigenes Studio in Wien und realisiert Ausstellungsprojekte, gestaltet Bücher, Kataloge und Plakate sowie Gouachen und Illustrationen.www.hruza.co.at
Dominik Hruza
Alle Punkte auf der Briefmarke wurden durch die geografische Lage einer Haupt- bzw. Großstadt Österreichs definiert und repräsentieren dessen Bewohner in ihrer Vielfalt. Landes- und Bundesgrenzen wurden bewusst ausgespart um Interaktion und kulturelle Verschmelzung zu fördern. Flüsse stehen für landesüberschreitende Bewegung und grenzenlosen Fortschritt. Lisa Ifsits absolvierte das Kolleg mit Meisterklasse an der Graphischen in Wien und studierte danach Kommunikationsdesign an der Central Saint Martins in London. Ihre Leidenschaft gilt allem Gedruckten, von Kunstbüchern bis zu Glasfassaden. Ein konzeptioneller Ansatz, klare Linien sowie eine starke Farben- und Formensprache prägen ihre Arbeit. www.lisaifsits.com
www.lisaifsits.com
Every Cloud ... Die Marke ist mit einer abrubbelbaren Wolke bedruckt. Wir bieten die Möglichkeit, aktiv zu werden und symbolisch alten Groll abzulegen und fröhlich neu zu starten. Das Konzept verspricht kein Allheilmittel für gegenwärtige politische und gesellschaftliche Tiefdruckgebiete, vermittelt jedoch Unbeschwertheit und Leichtigkeit. White Elephant liebt die Herausforderung, die Erschließung noch unerforschten Terrains. Sie stellen ihre Methodik und Philosophie ins Zentrum der Gestaltungsprozesse. Sie sind dem Wesen des Materials verpflichtet und dabei auf der permanenten Suche nach dessen verborgenen Qualitäten. Dies bedeutet für sie: Das Spiel der Kräfte zu beobachten, Qualitäten aufzuzeigen, Potenziale freizulegen. Es bedeutet Produkte zu schaffen, die erlebbar werden, zur Interaktion einladen und so eine stärkere Identifikation zwischen Benutzer und Objekt herstellen.
white-elephant.at
„The Hub“ ist eine modellhafte Darstellung Österreichs als Knotenpunkt, wobei es mehr als nur um die zentrale geographische Lage inmitten Europas geht. Ich will Österreich als Einlöser gesellschaftlicher, sozialer wie auch individueller Begehren für eine MOBILE Gesellschaft verstanden wissen: als das wohlige Nest, zu dem man immer wieder gerne zurück kehrt, als das schützende Dach über dem Kopf für Einheimische wie für Fremde, als fürsorgende Futterkrippe, als Ort der Vernetzung, des regen Austauschs, als Start- und Landebahn gleichzeitig.Mathias Fellner bietet unter dem Namen matjes design seit knapp 14 Jahren „Grafik mit Konzept“ an, neben der Gestaltung klassischer Printprodukte hat er sich auf Lösungen am Point-Of-Sale und in der Disziplin Verpackungsdesign spezialisiert.
Mathias Fellner
Österreich denkt nach: 62 Prozent der Arbeitszeit wird produktiv genutzt. Mick Gapp ist ausgebildeter Kommunikationsdesigner sowie Druck- und Medientechniker. Als Brand Designer entwickelt er Marken, visuelle Gestaltungskonzepte und Kommunikationsstrategien mit hoher Designqualität.
Mick Gapp
Austrian Alps: ´Hollywood Hills´ war gestern. Heute heißt es ´Austrian Alps´, denn diese sind schon vor langer Zeit ganz groß herausgekommen und halten sich oben ohne Drogen-Exzesse und Sex-Skandale. Neuerdings erobern sie sogar die ganz große Bühne, die Briefmarke. Sägenvier ist ein Büro für DesignKommunikation in Dornbirn rund um Sigi Ramoser und spielt gern »die Hans Dämpfin in allen Designkommunikationsgassen«. Die dürfen dann auch einmal zu Preisen führen, wie etwa den Joseph Binder Award in Gold oder den Deutschen Designpreis in Silber. Sägenvier versteht Design und Kommunikationsgestaltung als Wirtschaftsfaktor und Kulturbeitrag und verbindet kommunikative Aufgabenstellungen mit Funktion, Ästethik und Eigenständigkeit. Ein mit Schweiss und Leidenschaft zusammengestelltes Archiv der letzten 27 Sägenvierjahre kann unter www.saegenvier.at durchstöbert werden.
Sägenvier
Das WIENER GEFLECHT von KIM+HEEP ist weltweit als Gestaltung der Sitzfläche des Thonet-Stuhls am Beginn der Moderne bekannt. Es ist als klassisches Element der österreichischen Kultur selbst ein Markenzeichen geworden. Für uns symbolisiert es Vernetzung als Basis einer reichhaltigen und zukunftsträchtigen Kultur. Gleichzeitig ist es durchlässig und offen für Neues. Unsere Interpretation als vielfarbige Choreografie zelebriert das pluralistische Miteinander unterschiedlichster Menschen und Lebensentwürfe. KIM+HEEP entwickeln und verwirklichen seit 2005 Projekte für Design und Architektur. Ihren maßgeschneiderten Raumkreationen und Produkten verleihen sie ungeachtet der Dimensionen einen hohen emotionalen und funktionalen Wert. Mia Kim wuchs in Südkorea auf und studierte Industrial Design an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Nikolas Heep hatte u. a. in Ghana und Indien gelebt, bevor er nach Wien zog. Er studierte Architektur an der TU Berlin und der Architectural Association London.
KIM+HEEP
Das Motiv der Briefmarke des Künstlertrios Mipewa Cralese ist ein Motiv aus einem Stotoon, einer Kurzgeschichte in Wort und Bild. Die Texte sind von Walter Senk und Peter Cravos. Michaela Lehmann ist für die graphische Umsetzung verantwortlich (design.mzone.at).Sie arbeitet seit 2001 als selbstständige Grafikdesignerin für Werbeagenturen, Verlage, Kleinbetriebe, Journalisten und Künstler. Peter Cravos beschäftigte sich jahrelang mit Papierkunst (u.a. Collagen und Scherenschnitte). Walter Senk ist unabhängiger Journalist mit dem Schwerpunkt „Immobilien“.
Mipewa Cralese
´Fly me to the moon´ - Aufschwung beginnt im Kopf oder vielmehr in den Händen. Der Flieger steht für den alten Traum vom Fliegen, für Höhenflüge und das Überwinden von Hindernissen. Die Briefmarke zeigt eine Faltanleitung, wie aus dem ausgedienten Kuvert ein Düsenflieger entstehen kann. Zu den Produkten, die die Schweizer Industrial Designerin Gabriela Chicherio bisher entworfen hat, gehören ein Trichter und ein modulares Kastenmöbel, Stühle und Hocker, Leuchten. Teile davon fanden bereits ins Sortiment von Ligne Roset.
Gabriela Chicherio
Wie lässt sich Österreich auf einem ´Wertzeichen´ neu zeichnen? Wie stelle ich mir ein lebenswertes Leben in diesem Land vor? Es ist geprägt von Toleranz und Interesse am Reichtum unterschiedlichster Kulturen. Es ist getragen von der Bereitschaft zur Kooperation. Es wird belebt durch Freude an Begegnung und Respekt vor bereits Geschaffenem. Es ist schon alles da, wir müssen es nur erkennen und in überraschende Beziehungen zueinander setzen. So entstand eine Collage aus vier historischen Briefmarken.Markus Hanzer arbeitet als Kommunikationsberater und Kommunikationsdesigner, unterrichtet an der Universität für angewandte Kunst, der Kunstuniversität Linz und der Fachhochschule für MulitMediaArt in Salzburg.
Sieben Einsilber geben den neuen Ton an: bist/du/klein/dann/bist/du/groß ist eine positive Bestandesaufnahme, Kurzstatement und Vision für die Zukunft Österreichs. Gesetzt in der eigenen Walking-Chair-Schrift, postulieren wir mit der typografisch gestalteten Kurzpoesie unsere Überzeugung zum Thema Wachstum. Dabei sind die 25 Gemeinen (Kleinbuchstaben) und die typografischen Schrägstriche – welche als Verhältnis- oder Beziehungszeichen funktionieren – einheitlich im internationalen Signalrot dargestellt. Die Briefmarke soll allen Mut zum Kleinen machen. WALKING CHAIR Designstudio wurde 2003 von KARL EMILIO PIRCHER und FIDEL PEUGEOT in Wien gegründet. Seither präsentieren sich die Gestalter mit ihren Arbeiten und Erfindungen im internationalen Umfeld und folgen ihrer Arbeitsphilosophie dass Inhalte die Basis für gutes Design darstellen.
WALKING CHAIR
Die Entwürfe im Überblick
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