"Schindlers Liste"-Überlebender Leyson ist tot

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Leon Leyson starb im Alter von 83 Jahren, berichtete die "Los Angeles Times". Sein Schicksal wurde mit Spielbergs Oscar-Streifen weltbekannt. Leyson wurde zur Stimme der Holocaust-Überlebenden.

Leon Leyson, einer der jüngsten der etwa 1.200 durch "Schindlers Liste" vor dem Holocaust geretteten Juden, ist tot. Der frühere Lehrer starb bereits am Samstag, wie die "Los Angeles Times" am Montag berichtete. Leyson, in der Liste als Nummer 289, Eisendrehergehilfe Leib Lejzon, aufgeführt, wurde 83 Jahre alt. Er war nach Jahrzehnten des Schweigens zu einer Stimme der Holocaust-Überlebenden geworden.

Im Monat von Lejzons zehntem Geburtstag überfielen Deutschland und die Sowjetunion Polen. Zunächst marschierten die Russen in Lejzons Heimatstadt ein, er lebte zu der Zeit in Krakau und musste Zwangsarbeit verrichten. Damit er an die Hebel der Maschinen kam, stand er auf einer Kiste. Hier wurde der Unternehmer Oskar Schindler auf ihn aufmerksam, der "den kleinen Lejzon" auf seine Liste der "kriegswichtigen Juden" setzte.

Leib Lejzon (später dann Leon Leyson) überlebte auf diese Weise, wanderte 1949 in die USA aus, sprach aber selten über den Holocaust. Erst als auch sein Schicksal mit Steven Spielbergs oscarprämiertem Film "Schindlers Liste" 1993 weltbekannt wurde, brach er sein Schweigen und wurde zu einem Sprecher der Überlebenden.

Die "Los Angeles Times" bezeichnete Leyson als jüngsten der "Schindlerjuden". Tatsächlich gab es aber noch mehrere, die einige Monate jünger waren.

(APA)

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