Prinz George: Das Kind hat einen Namen

George Alexander Louis: Das Kind hat einen Namen
George Alexander Louis: Das Kind hat einen Namen Reuters
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Zwei Tage nach seiner Geburt wurde bekannt, wie der Sohn von Prinz William und Herzogin Catherine heißt: Die Nummer drei der britischen Thronfolge hört auf den Namen George Alexander Louis.

[LONDON.] Der neugeborene britische Thronfolger wird George heißen. In einem dürren Kommunique gab der Palast am Mittwochabend die Wahl der Eltern Prinz William und seiner Frau Kate bekannt: Das Neugeborene werde den Namen „Seine Königliche Hoheit Prinz George Alexander Louis von Cambridge" tragen. William und Kate wurden zu ihrer Hochzeit vor zwei Jahren von der Queen mit dem Titel Herzog und Herzogin von Cambridge beschenkt.

Die Wahl des Namens George war allgemein erwartet worden, auch die meisten Wetten waren auf den traditionellen Königsnamen abgegeben worden. Sechs britische Monarchen trugen bereits den Namen George. Der erste Träger des Herrschernamens war der Hannoveraner Georg(e), der 1714 nach dem Tod von Queen Anne den Thron bestieg. Das britische Königshaus bewies schon damals schon seine Anpassungsfähigkeit und setzte den Fortbestand der Herrschaft über Abstammungsdünkel.

George I. wurde aber auch noch in anderer Hinsicht prägend: Gegen Ende seiner Amtszeit ging die reale Macht an den ersten Premierminister in der Geschichte des Landes, Robert Walpole, über. An dieser Machtverteilung hat sich seither nichts mehr wirklich verändert. George I., Begründer der Dynastie der Hannoveraner, starb 1727 bei einem Besuch in seiner Heimatstadt.

Verbeugung vor der Queen

Die Namenswahl ist aber vor allem eine Verbeugung vor Queen Elizabeth II, der Großmutter von Prinz William, deren Vater Albert als Herrscher den Namen George VI. trug. Er führte die Nation nach der Abdankung seines Bruder Edward VIII. durch den Zweiten Weltkrieg. Sein heroischer Kampf mit einem Sprechdefekt wurde vor Jahren durch den Oscar-gekrönten Film „The King's Speech" weltweit bekannt. Queen Elizabeth hat stets betont, wie nahe sie sich ihrem Vater fühlte. Nach seinem unerwarteten Tod 1952 bestieg sie als 27-Jährige den Thron, den sie bis heute innehat.

Während der zweite Vorname Alexander nach BBC-Berichten die erste Wahl von Kate war, wird das Königshaus auch mit dem dritten Vornamen Louis zufrieden sein. Diesen Vornamen trug bereits Lord Mountbatten, der letzte britische Herrscher Indiens 1947 und Onkel von Queen-Gemahl Prinz Philip, mit dem Williams Vater Charles ein besonders enges Verhältnis pflegte. Das junge Paar geht mit der Namenswahl damit weiterhin meisterlich mit der Aufgabe um, es allen recht zu machen.

Mythos um Diana

Über allem aber schwebt der Geist von Williams 1997 verstorbener Mutter Prinzessin Diana. Zur Verlobung schenkte William seiner Braut den Ring seiner Mutter. Die ersten offiziellen Aufnahmen durfte Dianas Lieblingsfotograf Mario Testino machen. Das neugeborene Baby präsentierten Kate und William Dienstagabend exakt an der Stelle, wo Diana und Charles vor 32 Jahren ihren Stammhalter William der Öffentlichkeit erstmals gezeigt hatten. Kate trug dabei praktisch eine Kopie des Kleides von Diana, nur unterschieden in der Farbe (blau statt grün, und William war in Hemdsärmeln, während Charles damals im zugeknöpften Anzug erschien, auch das ein Zeichen). Nach Verlassen des Krankenhauses begab sich die junge Familie Dienstagabend in ihr neues Zuhause, den Kensington Palace. Letzte Bewohnerin vor William, Kate und nun George war hier - Prinzessin Diana. Selbst der Name Louis ist eine weitere Referenz vor ihr: Es war einer ihrer Favoriten, schließlich erhielt William ihn als vierten Vornamen.

Es scheint als wollte William den Mythos um seine Mutter ohne deren Schattenseiten in Kate am Leben erhalten. Wenn eine Frau diesen Druck aushalten kann, dann ist es die bürgerliche Kate Middleton, die so normal und bodenständig ist und so souverän mit dem höfischen Protokoll umzugehen scheint, dass ihr schon längst ein neuer Titel gebühren würde: Her Royal Middle-of-the-Roadness.

(APA/dpa)

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