Schrankenwärter: Die Letzten ihrer Art

Vierzig bis fünfzig Mal pro Schicht schließt Werner Kammerdiener händisch den Schranken beim Bahnübergang in Imsterberg.
Vierzig bis fünfzig Mal pro Schicht schließt Werner Kammerdiener händisch den Schranken beim Bahnübergang in Imsterberg.(c) kristen-images.com / Michael Kri
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360 Grad Österreich: Werner Kammerdiener bedient täglich den letzten mechanischen Schranken Österreichs. Ein Job wie aus einem anderen Jahrhundert – und mit Ablaufdatum.

Wären da nicht die zwei Monitore, es wäre eine Zeitreise zurück in ein vergangenes Jahrhundert. Allein das Telefon! Wahrscheinlich muss man den Jüngeren erst erklären, was das weiße Kastl überhaupt ist. Ein schwerer Hörer liegt auf einer Gabel, ein Kabel geht hinunter und verschwindet in der Wand, links und rechts hängen Klingeln, jedem Anrufer – es gibt nur zwei – ist ein Ton zugeordnet. Kapsch Wien, steht darauf, aber es ist zweifellos einige Jahrzehnte her, dass das Telekommunikationsunternehmen diese Glocken hergestellt hat.

Auf dem Feldbett liegt eine braune Filzdecke mit dem Aufdruck ÖBB, der Boden besteht aus hellem Linoleum – nicht dem modernen von heute, sondern jenem aus den 1960er-Jahren. Nur die zwei Monitore auf dem Schreibtisch zerstören den musealen Eindruck. Auch wenn es sich wie das 20. Jahrhundert anfühlt, wir sind im 21. Jahrhundert, und das hier ist das Schrankenwärterhaus vom Imsterberg.

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