Stiller Wohltäter: Avicii spendete Millionen

Der Musiker Avicii starb im Alter von 28 Jahren.
Der Musiker Avicii starb im Alter von 28 Jahren. Reuters
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Am 20. April wurde Tim Bergling, wie der Musiker mit bürgerlichem Namen hieß, im Oman tot aufgefunden. Wie großzügig er zu Lebzeiten war, hielt er weitgehend geheim.

Mehr als eine Woche nach dem Tod des jungen Club-Phänomens Avicii hat die britische Zeitung "Mirror" herausgefunden, dass der Musiker nicht nur Millionen einnahm, sondern sie auch gerne mit anderen teilte. So soll der Schwede nach dem Ende seiner US-Tournee 2012 seine kompletten Einkünfte - über eine Million US-Dollar - an die Hilfsorganisation Feeding America weitergegeben haben. Das Netzwerk aus Suppenküchen verköstigt in den USA rund 46 Millionen Menschen.

Eine Million Euro hat Avicii der schwedischen Hilfsorganisation Radiohjälpen zukommen lassen. Die Generalsekretärin Anna Hedenmo dankte dem DJ via Twitter kurz nach seinem Tod.

In einem Interview im Jahr 2013 deutete er dem britischen Blatt zufolge an, dass er gerne anderen mit seinem Vermögen half: "Wenn man einen solchen Überschuss an Geld hat, den man nicht braucht, ist es das Vernünftigste, das Menschlichste und ganz Offensichtlichste, es Menschen in Not zu geben." Öffentlich gemacht hat er die hohen Spendensummen jedoch nie.

Posterboy der neuen Tanzmusik

Am 20. April wurde der 28-jährige Tim Bergling, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, in einem Hotel in Maskat, der Hauptstadt des Oman, tot aufgefunden. 1989 in Stockholm geboren, fingt er mit 16 an zu mixen, mit 18 tourte er als DJ durch die Clubs. Nach vier Jahren erhielt er die erste Grammy-Nominierung, eine weitere folgte 2012, für das kristalline "Levels". Sein "Wake Me Up" von 2013, mehr Dauer- als Sommerhit, stand lange auf Platz eins der am häufigsten gespielten Lieder auf Spotify.

Avicii - ein Freund hatte ihm den Tipp für diesen Künstlernamen gegeben, der sich von der tiefsten buddhistischen Hölle "Avici" herleitet - befeuerte die Elektromusik über Genregrenzen hinweg. In seinen Welterfolg "Levels" von 2011 schnitt er Zeilen der Jazz-Sängerin Etta James, zu "Wake Me Up" ließ er auch schon mal ein Banjo auf der Bühne spielen. So bunt wie seine Samples war auch die Liste der Stars, mit denen er musizierte und produzierte: Robbie Williams und Lenny Kravitz, Madonna und Chris Martin, Jon Bon Jovi und David Guetta.

Avicii hörte 2016 auf, als DJ aufzutreten, und wurde noch mehr der Musikmacher, als der er sich immer schon sah. Im August 2017 erschien eine neue EP mit sechs Stücken. "Avicii ist zurück", hieß es in einer Kritik, "erfrischt und neu aufgeladen".

>> Bericht im "Mirror"

(Red.)

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