Der 96-jährige Gemahl der britischen Königin Elizabeth wird operiert. Spekulationen um seinen Gesundheitszustand waren laut geworden, nachdem er einen Termin an der Seite seiner Frau verpasst hatte.
Der britische Prinz Philip ist am Dienstag für eine Hüftoperation das Londoner Krankenhaus King Edward VII eingeliefert worden. Der geplante Eingriff werde am Mittwoch stattfinden, teilte der Buckingham-Palast mit.
Der 96-jährige Ehemann von Königin Elizabeth II. hatte sich im vergangenen Jahr weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen und tritt bei Veranstaltungen nur noch gelegentlich an der Seite seiner Frau auf. Prinz Philip fehlte aufgrund seiner Hüftprobleme auch beim Gottesdienst am Ostersonntag. Schon bei einer Gedenkfeier zu Ehren britischer Kriegsopfer im November schien er Probleme beim Stehen zu haben. Im Dezember allerdings begleitete er die Familie - samt der künftigen Prinzessin Meghan Markle - standfest zu den Weihnachtsfeierlichkeiten auf dem Anwesen Sandringham in der Grafschaft Norfolk.
Zuletzt 2017 im Spital Der Gemahl der Queen musste in den vergangenen Jahren wegen verschiedener Beschwerden öfter ins Krankenhaus. Im Juni 2017 war er wegen einer Infektion behandelt worden. Im November 2017 feierten Philip und Elizabeth ihren 70. Hochzeitstag.
Die Queen würdigte die Rolle ihres jahrzehntelangen Begleiters in ihrer Rede zum Goldenen Hochzeitstag 1997: "Er war in all diesen Jahren meine Stärke und Stütze", sagte sie damals. Die beiden lernten sich bei einem Besuch der königlichen Familie bei einer Marineschule im südenglischen Dartmouth kennen. Elizabeth war damals 13 Jahre alt, Philip ein 18-jähriger Kadett der Royal Navy.
Prinz Philip, Ehemann von Königin Elizabeth, ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Das teilte der Buckingham Palace am 9. April mit. "Mit tiefer Trauer verkündet Ihre Majestät, die Königin, den Tod ihres geliebten Mannes, seiner Königlichen Hoheit, des Prinzen Philip, Herzog von Edinburgh.", hieß es in einem veröffentlichten Statement. "Die königliche Familie trauert gemeinsam mit Menschen auf der ganzen Welt um seinen Verlust", so der Buckingham Palace. (c) Getty Images (Keystone) Philip wurde kurz vor seinem Tod in einer Spezialklinik am Herzen operiert und hatte mehrere Wochen im Krankenhaus verbracht. Mitte März entließ man ihn nach Hause, wo er im Alter von 99 Jahren starb. Im Juni hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert. Der Herzog von Edinburgh, so sein offizieller Titel, war seit 1947 mit Elizabeth II. verheiratet. (c) Getty Images (Nigel Treblin) Seit deren Krönung 1953 war er Prinzgemahl und galt als wichtigste Stütze der Queen. Erst im Alter von 96 Jahren ging der fleißige Royal in den Ruhestand. Der vierfache Vater war der dienstälteste Prinzgemahl der britischen Geschichte. Neben Thronfolger Prinz Charles gehören auch Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward zu seinen Kindern. (c) Getty Images (Jeff Spicer) Seine Rolle als Prinzgemahl nahm er gerne selbst auf die Schippe. Kurz vor seiner Pensionierung witzelte Philip bei der Einweihung einer neuen Tribüne im Londoner Cricketstadion, er sei der "erfahrenste Gedenktafel-Enthüller der Welt". Und doch unterschätzte niemand seine Bedeutung als Stütze seiner Frau, Königin Elizabeth II., und ihrer Familie. Reuters Vor seinem "Pensionsantritt" nahm Prinz Philip noch eine Militärparade im Buckingham-Palast zum Abschluss einer Spendenaktion der Royal Marines ab. Der Herzog von Edinburgh war selbst Marineoffizier, musste seine Karriere aber beenden, als seine Frau nach dem Tod ihres Vaters George VI. am 6. Februar 1952 Königin wurde. Als Nachfolger seines Schwiegervaters ist Prinz Philip seit Juni 1953 Captain General der Royal Marines. imago/ZUMA Press Vor der Hochzeit mit Queen Elizabeth II. musste er seinerzeit allerdings noch seinen Namen ablegen, um die deutschen Wurzeln zu verschleiern. Bei öffentlichen Auftritten trat er seitdem hinter seine Gattin. (c) Getty Images (Douglas Miller) Prinz Philip galt als kauzig, seine Bemerkungen waren mitunter politisch unkorrekt. Viele verbale Ausrutscher werden ihm nachgesagt. (c) Getty Images (Central Press) "Wie schaffen Sie es, die Eingeborenen lange genug vom Alkohol fernzuhalten, damit sie die Prüfung schaffen?", soll er 1995 einen Fahrlehrer in Schottland laut BBC gefragt haben. Die Medien ergötzten sich an solchen Sprüchen. Imago Insider behaupteten, Philip sage so etwas stets mit einem Augenzwinkern. Außerdem helfe es, die steife Atmosphäre am Hof aufzulockern. (c) Getty Images (Central Press) Der Prinz aus dem verarmten griechischen Königshaus war 18 Jahre alt, Prinzessin Elizabeth, die britische Thronfolgerin, fünf Jahre jünger, als sie sich zum ersten Mal begegneten. Er Marine-Kadett, groß gewachsen, attraktiv, blond und blauäugig. Sie war das, was man damals einen "Backfisch" nannte - nicht mehr Mädchen, noch nicht Frau. Im Bild: Prinz Philip mit seinem Onkel Earl Mountbatten (c) Getty Images (Dennis Oulds) Es soll Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, heißt es. "Wie toll er ist, wie hoch er springen kann" schwärmte sie. (c) Getty Images (Douglas Miller) Der Tag, der Philips Leben veränderte, war der 20. November 1947. Er war 26 Jahre alt, die Thronfolgerin Elizabeth 21, als sie in Westminster Abbey vor den Traualtar traten. "Seit 1947 führt er nur das Leben, das er führt, weil er die Frau geheiratet hat, die er geheiratet hat", schrieb sein Biograf Gyles Brandreth. (c) Getty Images (Hulton Archive) Nette Geste des eigenwilligen Bräutigams: Am Morgen der Hochzeit ließ er den vor dem Hof wartenden Fotografen heißen Tee bringen. Weiteres entscheidendes Datum: Die Krönung Elizabeths 1953 - Prinz Philip sollte der dienstälteste Ehepartner eines britischen Monarchen in der Geschichte werden. Imago Der Aufstieg bei den Royals war Philip allerdings nicht in die Wiege gelegt. Als Prinz von Griechenland und Dänemark und Spross des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg wurde er 1921 auf Korfu geboren. Imago Vater war Prinz Andreas von Griechenland, die Mutter - sie war von Geburt an taub - Prinzessin Alice von Battenberg. Imago Nach dem Militärputsch 1922 ging die Familie aus Griechenland ins Exil nach Paris. Der Vater kümmerte sich nicht sehr um die Familie, die Mutter (hier im Bild) erlitt einen Nervenzusammenbruch, hatte religiöse Wahnvorstellungen und ging später ins Kloster. Jahrelang sah er seine Eltern so gut wie nie. Imago Er wurde von Verwandten zu Verwandten gereicht. Zeitweilig besuchte er die Eliteschule Salem in Süddeutschland und sprach gut Deutsch. Vor allem aber prägte ihn die harte Erziehung an britischen Schulen. Imago Vor der Hochzeit musste er seine Nationalität aufgeben und seinen Namen ablegen. Aus Battenberg wurde Mountbatten. Dafür bekam er neue Titel zugesprochen: Herzog von Edinburgh etwa und "His Royal Highness" - Seine Königliche Hoheit. Imago Im Zweiten Weltkrieg war der Prinz bei der britischen Marine mit Leidenschaft im Einsatz. Nach der Krönung musste er seinen Job trotzdem aufgeben. Auch das fiel ihm nicht leicht. Imago "Ehrlich gesagt, ich wäre lieber in der Marine geblieben", soll er laut Queen-Autorin Karen Dolby 1992 in einer dunklen Stunde gesagt haben. Imago Die Ehe von Philip und Elizabeth galt als vorbildlich. Insider berichteten, die Queen strahlte immer, wenn er den Raum betrat. "Sie wird sanfter, entspannter und fröhlicher." Auch wurde die Königin nicht müde zu sagen, Philip sei die größte Stütze in ihrem Leben. Zu Hause habe der Prinz das Sagen. "Die Königin hat die Krone auf, aber der Prinz hat die Hosen an", sagen Höflinge. Imago Wenig originell war Philips Freizeitgestaltung. In jüngeren Jahren waren Polo, Segeln sowie Pferdekutschenrennen und Fliegen angesagt. Außerdem hatte er eine ansehnliche Bibliothek und engagierte sich für den Umweltschutz. Imago Seit Jahren kämpfte der Prinzgemahl schon mit gesundheitlichen Probleme. Das Herz machte ihm zu schaffen, er hatte Blasenentzündungen, musste an der Hand operiert werden und bekam mit 96 Jahren ein neues Hüftgelenk. Reuters Am 4. Mai 2017 gab der Buckingham Palace in London dann offiziell bekannt: Der Duke von Edinburgh werde von allen öffentlichen Verpflichtungen zurücktreten. Er habe sich entschieden, danach keine öffentlichen Termine mehr wahrzunehmen. Seine Frau unterstütze die Entscheidung, hieß es in der Erklärung. REUTERS/Leon Neal/Pool/File Photo Zuletzt wurde Prinz Philip kaum noch in der Öffentlichkeit gesehen. Große Teile der Pandemie verbrachte er gemeinsam mit der Queen auf Schloss Windsor in der Nähe von London - abgeschottet durch einen stark reduzierten Kreis an Hofpersonal. Selten hatte das Paar im hohen Alter so viel Zeit gemeinsam verbracht. (c) Getty Images (WPA Pool) Ein Leben neben der Königin Die junge britische Prinzessin und der einzige Sohn von Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark blieben während des Zweiten Weltkrieges in Kontakt, ihre Wege kreuzten sich mehrmals. 1947 wurde ihre Verlobung bekannt gegeben, sie heirateten am 20. November desselben Jahres.
Jahrelang sorgte der Herzog von Edinburgh vor allem mit seinen Sprüchen für Schlagzeilen. So fragte er einst einen britischen Studenten, der durch Papua-Neuguinea gereist war: "Sie haben es also geschafft, nicht gegessen zu werden?"
(APA/AFP)
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