Der britische Biograf Andrew Morton spricht über die am Samstag anstehende Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle, was sie über die britische Gesellschaft aussagt und für die Zukunft des Königshauses bedeutet.
Was wird Prinz Philip, der für seine politisch inkorrekten Ausrutscher berüchtigt ist, dazu sagen, dass er am Samstag eine geschiedene Schauspielerin mit afroamerikanischen Wurzeln, die drei Jahre älter als sein Enkel Harry ist, als jüngstes Mitglied in der britischen Königsfamilie aufnehmen darf?
Andrew Morton: Er hatte immer ein Auge für schöne Frauen, und er wird beeindruckt sein, wie viel Glamour Meghan Markle bringt. Die ersten Begegnungen, wie etwa Meghans Einladung zur Weihnachtsfeier mit den Royals, verliefen außerordentlich gut. Harry sagte nachher, er habe „volle Unterstützung“.
Vor 80 Jahren musste sich König Edward VIII., ein Onkel der heutigen Queen, wegen der Absicht, die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson zu heiraten, zwischen Thron und Ehe entscheiden und legte die Krone zurück. Heute wird Meghan Markle mit offenen Armen empfangen.
Wir sehen daran, wie dramatisch sich das House of Windsor verändert hat. Wallis Simpson kam aus einer Familie, die einst Sklavenhalter waren. Meghan Markle kommt aus einer Familie, die auf der mütterlichen Seite selbst Sklaven waren. Oder Prinzessin Margaret, die Schwester der Queen, der diese nicht erlaubte, den geschiedenen Peter Townsend, die Liebe ihres Lebens, zu heiraten. Heute ist der Sohn und Thronfolger der Queen, Prinz Charles, in zweiter Ehe mit seiner früheren Geliebten Camilla verheiratet, die ihrerseits ebenfalls geschieden ist.