Mehr Sport, kein Niktoin

21 Prozent der Raucher möchten ihre Sucht beenden.
21 Prozent der Raucher möchten ihre Sucht beenden.Imago
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Mehr Menschen als bisher nehmen sich für 2018 vor, der Zigarette abzuschwören. Hauptvorsatz ist erneut mehr Bewegung.

Wien. Der Text eines berühmten Weihnachtslieds lässt sich auch auf den Jahreswechsel umlegen – alle Jahre wieder. Denn mit schöner Regelmäßigkeit werden kurz vor Jahresende Vorsätze gefasst, was man im neuen Jahr anders machen will als bisher. Und auch bei den Inhalten gibt es Jahreswechsel für Jahreswechsel eine gewisse Konstanz.

Mehr Bewegung, mehr Sport. Das haben sich die meisten Menschen vorgenommen, die das Linzer Meinungsforschungsinstitut Imas zu ihren Erwartungen und Vorsätzen für das neue Jahr befragt hat. Insgesamt ein knappes Drittel aller 1070 Befragten gab an, einen Vorsatz für 2018 zu haben. Und von denen gaben 41 Prozent bei der Sport- bzw. Bewegungsfrage eine positive Antwort. Immerhin, ein wenig hat die Begeisterung nachgelassen – im Vergleich zur Befragung aus dem Vorjahr ist der Wert um drei Prozentpunkte zurückgegangen. Noch größer ist der Rückgang im Vergleich zu 2016 beim Vorsatz, bewusster zu leben und mehr auf sich zu schauen – gleich um fünf Prozentpunkte ging dieser Wert zurück. Was aber immer noch mit 24 Prozent für Platz zwei bei den Vorsätzen reicht.

Einen starken Anstieg gab es bei einem anderen Klassiker der Neujahrsvorsätze – 21 Prozent der bisherigen Raucher möchten ihre Sucht beenden, ein Plus von vier Prozentpunkten. Das sind in Hinblick auf die bisherigen Ergebnisse mehr denn je – das Linzer Meinungsforschungsinstitut führt diese Umfrage seit 1972 durch.

Jedes Jahr versucht rund ein Drittel der Raucher, mit dem Rauchen aufzuhören. Darauf weist auch die Österreichische Apothekenkammer hin. Viele Menschen, die aufhören möchten, haben demnach auch schon mehrere Versuche hinter sich. Insgesamt rauchen mehr als 26 Prozent der Österreicher regelmäßig Zigaretten, 80 Prozent der Lungenkrebspatienten sind zum Zeitpunkt der Diagnose Raucher, heißt es in einer Aussendung der Kammer. Darin wird auch auf eine im „Lancet“ erschiene Studie hingewiesen, in der der Anteil der Raucher und die auf den Zigarettenkonsum zurückzuführenden Erkrankungen in 195 Staaten analysiert werden. Die Autoren rechneten Österreich dabei mit einem Raucheranteil von 22,7 Prozent unter den Frauen und 30 Prozent bei den Männern (2015) den Ländern mit den höchsten Raucherquoten zu.

Passend zum gefassten Vorsatz verweist die Apothekerkammer auf ihre „Raucherberatungswochen“, die bis 31. Jänner 2018 in Apotheken laufen. Man betrachte sich als erste Anlaufstelle für Menschen, die ihre Nikotinabhängigkeit in den Griff bekommen wollen. Die Apotheker beraten unter anderem über Hilfsmittel, die beim Abgewöhnen helfen können.

424.000 Unterschriften

Eine Maßnahme rund ums Rauchen, die die neue schwarz-blaue Regierung ins Auge gefasst hat, sorgt in der Zwischenzeit für einigen Widerstand: Bis Mittwoch haben bereits rund 424.000 Menschen die Petition der Österreichischen Krebshilfe gegen die geplante Aufhebung des ursprünglich von der ÖVP mitbeschlossenen generellen Rauchverbots in der Gastronomie ab 1. Mai 2018 unterschrieben. (eko/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.12.2017)

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