Der Jahreswechsel abseits vom Feiern daheim

ILLUSTRATION: Marin Goleminov
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Ob „Fledermaus“, Abba oder Stefanie Sargnagel – in der letzten Nacht des Jahres gibt es einige Gelegenheiten, außer Haus zu feiern. Die letzten Tipps und Alternativen zum heimeligen Klassiker mit Fondue, Bleigießen und „Dinner for One“.

Wien. Fondue, Bleigießen und „Dinner for One“. So geht es natürlich auch, daheim den Übergang ins Jahr 2018 zu feiern. Aber man kann, wenn man das möchte, auch hinausgehen und in etwas größerem Rahmen den Jahreswechsel begehen. Vom Feiern im Lokal bis zum Wandern auf dem Wiener Silvesterpfad: Ein kleiner Überblick über Alternativen zum silvesterlichen Daheimbleiben.

Feiern in Lokalen

Der Blick auf die Stadt hat zu Silvester einen gewissen Reiz – Feiern mit Ausblick lässt sich etwa im Café Schloss Cobenzl (Cobenzl 94). Einige Restkarten gibt es noch für die Extratür-Silvesterparty mit Sekt ab 22Uhr (30Euro), noch mehr für die Afterparty am 1. Jänner ab 1.30 Uhr (20 Euro). Infos: facebook.com/luftschloss.wien. Weniger Aussicht, dafür mitten im Zentrum ist ab 19 Uhr das Silvester im Rien (1., Michaelerplatz 2) mit Essen, Getränken und DJ-Sets zum Pauschalpreis (89Euro). Anmeldung unter info@rien.at. Rindskesselgulasch ist dagegen einer der Höhepunkte im Ungar Grill (7., Burggasse 97), wo ab 19 Uhr das Motto „Mulatschak – alles Walzer“ gefeiert werden soll. Auch mit Musik, versprechen die Betreiber.

Party im Club

Das Philvester könnte eigentlich auch in der Kinorubrik stehen – schließlich wird ab 23 Uhr in der Philiale im Gartenbaukinofoyer(1., Parkring 12) gefeiert. Musikalisch gibt es das Beste aus 1958, 1968, 1978, 1988, 1998, 2008 und 2018. Tickets kosten zwölf Euro. Wer vorher bei Maschek war (siehe Kinorubrik), zahlt nichts. Das erste – und vermutlich letzte – Silvester feiert das Horst (1., Rotgasse 9). Der Pop-up-Club startet um 22 Uhr sein Silvesterspezial und bietet dabei kein Feuerwerk, kein Fondue, keine Gala – dafür Techno, wenn man das möchte. Und auch das U4 (12., Schönbrunner Straße 222) richtet ab 22 Uhr einen Silvesterabend mit RnB, Hip-Hop, House und Musik aus den Charts ein. Tickets kosten 20 Euro, Infos unter www.u4.at/silvester-2017.

Kabarett und Lesungen

Natürlich kann man Silvester auch vor dem Fernseher verbringen – mit Robert Palfraders „Wir sind Kaiser“ auf ORF1 oder der Silvestershow mit Jörg Pilawa auf ORF2. Man kann sich aber auch aufraffen, Schuhe anziehen, nach Restkarten Ausschau halten – und dann etwa ins Vienna Ballhaus(9., Berggasse 5) gehen. Dort präsentieren Stefanie Sargnagel, Severin Groebner und Hosea Ratschiller von 19 bis 21 Uhr die „Letzte Wiener Lesebühne“ mit erheiternden Texten. Wer die Staatskünstler im Rabenhof-Theater (3., Rabengasse3) sehen will, muss schon um 15 Uhr bereitstehen – denn die Vorstellungen für 18 und 21Uhr sind schon ausverkauft. Dafür hat man dann am Abend frei. Dieser lässt sich um 22.45 Uhr noch musikalisch-kabarettistisch bei Christoph&Lollo und ihren schrägen Liedern im Theater Akzent (4., Argentinierstraße 37) nützen. Karten gibt es unter www.akzent.at.

Silvester-Specials im Kino

Sonntage sind bekanntermaßen die beliebtesten Kinotage. Ob das auch dann der Fall ist, wenn sie auf Silvester fallen? Zahlreiche Kinos in ganz Österreich wollen es jedenfalls wissen und bieten dem Publikum ein spezielles Programm. Das Kino De France (1., Schottenring 5) etwa zeigt um 20 Uhr das Drama „Das Leuchten der Erinnerung“, das regulär erst eine Woche später anläuft. Das Hollywood Megaplex (11., Guglgasse 11) im Gasometer setzt unter anderem auf die Originalfassung des Musicals von „Greatest Showman“ mit Hugh Jackman in der Hauptrolle. Mit „Mamma Mia“ ist um 20.30 Uhr auch im Votivkino (9., Währinger Straße 12) ein Musical zu sehen – hier ist das Mitsingen der Abba-Songs ausdrücklich erlaubt. Für Menschen, die zu Silvester ins Kino gehen, dabei aber keinen Film sehen wollen, blicken ab 21 Uhr Peter Hörmanseder und Robert Stachel alias Maschek im Wiener Gartenbaukino (1., Parkring 12) auf das Jahr 2017 zurück – inklusive der besten Clips aus „Willkommen Österreich“.

Klassische Musik

Ein Klassiker der klassischen Musik zu Silvester ist die „Fledermaus“ von Johann Strauß. Zu sehen gibt es die Operette am Sonntag um 19 Uhr in der Staatsoper (1., Opernring 2) und in der Volksoper (9., Währinger Straße 78). Infos zu den Restkarten unter www.culturall.com. Die Staatsopern-„Fledermaus“ wird als Teil des Wiener Silvesterpfads übrigens auch nach draußen (1., Herbert-von-Karajan-Platz 1) auf einer Videowall übertragen – bei freiem Eintritt. Wer das Jahr musikalisch weniger leichtfüßig ausklingen lassen will, kann um 18.30 Uhr im Theater an der Wien (6., Linke Wienzeile 6) die Wagner-Adaption „Brünnhilde“ auf ein Hojotoho besuchen. Tickets unter www.theater-wien.at. Und um 19 Uhr lässt sich mit Beethovens 9. Symphonie im Konzerthaus (3., Lothringerstraße 20) noch ein letztes „Freude schöner Götterfunken“ mitträllern. Tickets unter www.konzerthaus.at.

Party im Freien

Dass es zu Silvester auch gelegentlich eng werden kann, wissen Besucher des Wiener Silvesterpfads (www.wien-event.at). Wer sich an Menschenmassen nicht stört, kann an den verschiedenen Standorten aber durchaus seinen Spaß haben. In der Innenstadt wird ab 14Uhr unter anderem auf dem Rathausplatz mit Pop, Am Hof mit Soul, Funk und Rock'n'Roll gefeiert, der Graben soll zum Freiluftballsaal werden, und der Riesenradplatz soll ab 20 Uhr mit Pop locken. Im Vorjahr kamen rund 650.000 Besucher vorbei. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.12.2017)

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