So, zum Abschluss noch der geheime Code der Kellner

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Symbolbild(c) Clemens Fabry
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Beim Besuch in einem Restaurant werden Sie ein Wort zumindest ein Mal von jedem Kellner hören.

Clickbaiting ist ein Begriff aus dem Internet. Dahinter steckt das Phänomen, dass man Menschen auf einer Website mit großspurigen Ankündigungen („. . . Sie werden nie glauben, was dann passiert ist . . .“) dazu bringt, auf einen Artikel zu klicken, um damit höhere Zugriffszahlen zu erreichen, die wiederum mehr Werbeeinnahmen bringen. Mit dieser Praxis hat all das nichts zu tun, denn das Geheimnis ist ja schon im Titel der Kolumne enthalten. Aber wenn Sie schon mit dem Lesen begonnen haben, herzlich willkommen! Heute geht es um das Wort „so“. Das kann etwa synonym zu „falls“ verwendet werden, so man sich gewählt ausdrücken möchte. Es kann eine Wirkung verstärken – wenn man etwa so hungrig ist, dass man gleich mehrere o an das s anhängen möchte. Oder aber es dient einfach dazu, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Im Alltag können Sie das beobachten, wenn Sie in einem Gastronomiebetrieb genau darauf achten, was die Kellner sagen – Sie werden nie glauben, was das sein wird!

„So“, sagen sie nämlich. Wenn sie mit der Speisekarte auftauchen. Wenn sie mit dem Teller Suppe vor dem Tisch stehen. Und bevor sie den Block aus der Tasche ziehen, um darauf die Rechnung zu kritzeln. Sie können das gern bei Ihrem nächsten Lokalbesuch durchspielen und mir dann Ihre Erfahrungen mailen. Bis jetzt hat die Hypothese jedenfalls immer gehalten. Außerhalb der Gastronomie wird gelegentlich auch ein wenig damit variiert. Etwa mit einem „soda“, das gleichzeitig auch einen anfeuernden Effekt hat. Gehen wir es wieder an! Oder getarnt als „also“, das vor allem bei Referaten als Versuch einer distinguierten Form des „äh“ eingesetzt wird. So viel dazu, was übrigens ein guter Einwurf ist, wenn man nicht mehr weiterweiß. Aber das haben Sie vermutlich ohnehin vermutet. Und es ist klar, was Sie jetzt darauf antworten werden. Sowieso!

E-Mails an:erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.08.2017)

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