Stadtbild

Wenn Xi Jinping das wüsste: Pandabär made in Austria!

Von einem „Unbekannten Künstler“? „Sax Panda“, Karlsplatz.
Von einem „Unbekannten Künstler“? „Sax Panda“, Karlsplatz. (c) Wolfgang Freitag
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Beißt nicht, 100 Prozent bambusfrei und musiziert auch noch: der „Sax Panda“ vor dem Musikverein.

Es soll ja vorkommen, dass sich jemand einen Bären aufbinden lässt. Oder dass irgendwo der Bär los ist. Nur: Dieser Bär ist nicht los, der sitzt auf festem Grund. Und er wurde niemandem aufgebunden, sondern vors Haus gesetzt. Genauer: vor das Südwesteck des Wiener Musikvereinsgebäudes.
Nein, das ist kein Scherz, es verhält sich genau so: Eines Tages vor drei Jahren saß unvermittelt unweit ehrwürdiger Theophil-Hansen-Architektur, der Karlsplatzseite zu, ein kleiner schwarz-goldener Pandabär auf steinernem Sockel, dazu eine Inschrift, die seinen Schöpfer so halb und halb kenntlich macht: „Unbekannter Künstler“. Und der Panda sitzt noch immer da, nur die Inschrift ist mittlerweile kaum mehr abzulesen.


Naturgemäß ist der „unbekannte Künstler“ nicht wirklich unbekannt. Inspektor Google entlarvt rasch einen gebürtigen Grazer, Jahrgang 1968, Adalbert W. (Name der Redaktion und dem Internet bekannt), als mutmaßlichen Bärentäter, der zudem für eine ganze Serie ähnlicher Taten eigenem Bekunden nach verantwortlich sein dürfte. Seine Website jedenfalls listet mehrere ähnliche Street-Art-Interventionen auf; die meisten allerdings sind längst wieder dem Stadtbild abhandengekommen.


Der schwarz-goldene Panda freilich, der sitzt noch immer da, ein Saxofon in seinen Tatzen und also „Sax Panda“ benannt. Sicher, Kenner könnten einwenden, ein Geigenpanda oder ein Klavierpanda wäre dem Musikvereinsgebäude eher angemessen gewesen. Andererseits, wie wir spätestens seit der China-Visite des offiziellen Österreich wissen: Hauptsache Panda, alles andere ist egal. Und apropos: Von einem Foto, das „Sax Panda“ Seite an Seite mit unseren Staatsspitzen zeigt, ist bis dato nichts überliefert. Warum eigentlich? So putzig wie all die Fu Longs und Fu Baos ist er noch allemal . . .

E-Mails an: wolfgang.freitag@diepresse.com

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