Zu Gast am Yogastern

Yoga-Kurs am Surfbrett auf der Alten Donau in Wien.
Yoga-Kurs am Surfbrett auf der Alten Donau in Wien. (c) Flotus
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Eine wackelige Geschichte – vom herabschauenden Hund bis zur plantschenden Entenfamilie.

Die Sportart klingt etwas kryptisch: SUP-Yoga – was bitte sollte das nun wieder sein? Also wurde die Internetsuchmaschine angeworfen. Die spuckte interessante Fotos aus. Darauf zu sehen sind Menschen, die auf einem großen Surfbrett stehen, wobei sie eigentlich öfter darauf sitzen oder liegen und sich in alle Richtungen verbiegen. SUP-Yoga, stellte sich heraus, muss eine Kombination aus Stand Up Paddling (SUP) und Yoga, also eine wackelige Geschichte, sein.

Die Neugierde ließ mich meinen ersten SUP-Yogakurs bei „Flotus – Stand Up Paddling“ buchen (nähere Infos unter www.flotus.at). An der Alten Donau bekam ich ein riesiges Brett und ein Paddel in die Hand gedrückt. Damit ruderte ich zum Yogastern. Dort dockten die Bretter rund um eine Art Schwimminsel, auf der Yoga-Lehrerin Jasmin Spanitz stand, an. Damit konnte das Brett zumindest nicht mehr wegschwimmen. Kippen war allerdings noch immer drinnen. Diese Gefahr ließ den Puls weiter steigen. Bei den ersten Übungen galt es sich mit geschlossenen Augen an das Brett und die sanften Wellen der Alten Donau zu gewöhnen. Auf dem wackeligen Untergrund ist es noch schwieriger, den Sonnengruß, den herabschauenden Hund und den Krieger zu machen. Es verlangt mehr Balance und fordert die Muskeln. Das war auch noch in den Tagen danach zu spüren.

Nach einer Weile am Brett war der Bann gebrochen. Der erste Yogi ist vom Board gekippt. Jeder weitere Abgang ins Wasser, da war sich die Gruppe einig, würde nun weniger peinlich sein. Das sorgte für Entspannung. Nach dem eineinhalbstündigen Workout konnte man sich mit dem Rücken am Surfbrett liegend auf die Strahlen der Abendsonne, das Badeschlusslied aus dem Gänselhäufel und das Plätschern der vorbeischwimmenden Entenfamilie konzentrieren. Das erlebt man mit Sicherheit in keinem Fitnessstudio. Das passiert nur am Yogastern.

E-Mails an: julia.neuhauser@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.07.2018)

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