Ein Oma-Rezept, für das an sich strengste Geheimhaltungsstufe gilt. Wir machen eine Ausnahme.
Sie nimmt Züge eines Religionskrieges an, die Frage, ob man Vanillekipferl mit Nüssen oder mit Mandeln macht, und wenn mit Nüssen dann ob mit Wal- oder Haselnüssen, und wenn mit Mandeln dann ob mit geschälten oder ungeschälten. Da hat man es bei den Pendants in Schoko doch wesentlich einfacher.
Das Rezept stammt von meiner Großmutter väterlicherseits und ist eigentlich ein gut gehütetes Familiengeheimnis. Wobei hier zunächst ein Geständnis nötig ist: Oma verfertigte daraus SchokoBREZELN. Nun ist der Teig zwar äußerst gutmütig, das Brezerlformen aber - entsprechende ästhetische Ansprüche vorausgesetzt - dennoch eine im doppelten Sinne dermaßen delikate Angelegenheit, dass sich in der Familienpraxis seit der nächsten Generation das Kipferl als Kompromiss durchgesetzt hat. Drei Brezeln wieder zu verwerfen, um ein optisch gelungenes zu bekommen - das ist dann doch, so wie das Endprodukt, überzuckert. Aber die Oma hatte ja auch mehr Zeit, sie musste die Brezeln nur backen, nicht darüber schreiben.
Zutaten für den Teig
240 g Mehl
135 g Butter
120 g Zucker
120 g Schokolade, im Wasserbad verflüssigt und wieder soweit abgekühlt, dass die Eier nicht stocken
4 Dotter
Zubereitung
Aus allen Zutaten einen Teig kneten und im Kühlschrank mindestens eine Stunde rasten lassen. Sodann Würste rollen und diese in kleine Stücke schneiden, die Stücke wiederum auf der Arbeitsplatte rollen und zu (kleinen!!) Kipferln biegen. Bei 175 Grad und Ober/Unterhitze (nix Heißluft oder Umluft) etwa 10 Minuten backen, nicht viel länger.
Finish
Noch warm - aber nicht heiß, sonst brechen sie - in sehr feinem Kristallzucker wälzen. Das Rezept ergibt etwa 140 Stück.
Ach ja, wegen der Vanilledinger: Natürlich mit geschälten Mandeln.