Peugeot 208: Kleiner als große Nummer

(c) Werk
  • Drucken

Neuvorstellung. Peugeot setzt in den neuen 208 große Hoffnungen. Das Erfolgsrezept: kleiner und deutlich leichter.

Die Latte liegt hoch, schon seit geraumer Zeit. Die hat sich Peugeot mit dem 205 bereits in den 80er- und 90er-Jahren gelegt. Der kleine Franzose hatte Charme, Witz und eine beachtliche, vor allem weibliche Anhängerschaft. In seinem Segment war der 205 bei den abgesetzten Stückzahl eine recht große Nummer. An dessen Erfolg konnte Peugeot jedoch vor allem mit dem jetzt auslaufenden 207 nicht anknüpfen. Nun erfolgt der nächste Anlauf mit der nächsthöheren Nummer, die außen jedoch eine Nummer kleiner geworden ist.

Peugeot setzt auf eine Schrumpfkur. Der neue 208 ist sieben Zentimeter kürzer als der Vorgänger, trotzdem gibt es um fünf Zentimeter mehr Beinfreiheit auf der Rückbank – Platz ist also auch in einer kompakteren Hütte. Das gilt auch für den Arbeitsplatz hinter dem Lenkrad, selbst für Fahrer mit über 190 Zentimeter Körpergröße. Mehr als nur beachtlich ist die gelungene Entschlackung: Der 208 wiegt bis zu 110 Kilogramm weniger als der Vorgänger.

Minimalistischer Hoffnungsträger

In den kleinen Franzosen werden große Hoffnungen gesetzt. Bei kaum einem anderen Modell wurde bei der Löwenmarke die strategische Bedeutung so oft betont wie beim 208. Vorbei sind bei Peugeot die Zeiten von weit aufgerissenem Kühlerschlund und großflächigen Scheinwerfern. Mit ihrer minimalistischen, klauenähnlichen Optik stellen besonders die Rücklichter eine wunderbare Abwechslung zu den riesigen Leuchten der Vorgänger dar. Der 208 kommt mit klarem und vor allem sehr sportlichem Design daher, ohne übertrieben aggressiv zu wirken. Er soll wieder die Frauen ansprechen, so der von Peugeot ausgegebene Auftrag.

Im Innenraum setzt sich das Bekenntnis zum modernen Lifestyle fort. Der großflächige Touchscreen ist intuitiv zu bedienen, per Bluetooth lässt sich der 208 mit allerlei elektronischen Geräten verbinden. Zum Verkaufsstart (ab sofort, ab 12.200 Euro) stehen drei Dieselvarianten (68, 92 und 115 PS) und zwei Benziner (95 und 120 PS) zur Auswahl, alle ganz im Zeichen des Downsizing. Bei der ersten Ausfahrt hat sich der stärkere Diesel dank kräftigem Durchzug und Sechsganggetriebe als unser Favorit erwiesen. Beim Top-Benziner ist das Fünfganggetriebe leider etwas lang übersetzt. Er braucht dementsprechend Drehzahl, um dynamisch zu wirken. (afa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.04.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.