Der chinesische Staat setzt auf Wachstum, was Börsen und Immobilienmarkt ankurbelt. Eine Blase an den Börsen ist 2015 geplatzt, unmittelbar droht keine neue. Langfristig könnte die Politik aber an ihre Grenzen stoßen.
Wien. In China überlässt man nichts dem Zufall. Alle fünf Jahre tagt der Parteikongress der Kommunistischen Partei und legt die wirtschaftlichen Ziele für die nächsten Jahre fest. Von 2010 bis 2020 will man das reale BIP und auch die Einkommen (wobei unklar ist, ob real oder nominell) verdoppeln. Wenn befürchtet wird, dass sich das nicht von selbst einstellt, greift der Staat massiv ein, erleichtert Investitionen von Ausländern in China und führt zugleich Restriktionen ein, kauft über Staatsfirmen ausländische Unternehmen und nimmt ein hohes Kreditwachstum in Kauf.
Mit gefährlichen Folgen, wie Max J. Zenglein vom Berliner Mercator Institute for China Studies kürzlich beim Investmentseminar von Spängler IQAM Invest an der WU Wien ausführte. Da China Angst vor Kapitalabfluss habe, könnten Chinesen fast nur im Inland investieren. Dort stecken sie das Geld in Aktien und Immobilien. Am Aktienmarkt ist die Blase 2015 geplatzt. Immobilien kosten in Städten wie Shanghai, Shenzhen und Peking das 73-Fache der Jahresmiete. Die Gesamtverschuldung (Staat, Unternehmen und Private) betrage 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, vor allem bei Privatpersonen wachse die Verschuldung rasant.