Hedgefonds hinken Aktien hinterher

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Mit dem Börsenaufschwung konnten die Hedgefonds nicht mithalten.

London. Die mehr als zwei Billionen Dollar schwere Hedgefonds-Branche hinkt 2013 den Aktien deutlich hinterher. Dies geht aus Daten der Analysefirma Hedge Fund Research vom Wochenende hervor. Hedgefonds erzielten trotz der Rallye an den Börsen im bisherigen Jahresverlauf nur ein mageres Plus von 8,2 Prozent für ihre Investoren.

Der MSCI World Index konnte in der gleichen Zeit um 21 Prozent zulegen. Dieser Index spiegelt die Entwicklung von weltweiten Aktien wider. Seit 2009 erwirtschafteten die Hegdefonds nur einen Wertzuwachs von 39,6 Prozent. Eine Anlage in einen global investierten Aktienfonds hätte eine Rendite von 75 Prozent gebracht. Hedgefonds verfolgen unterschiedlichste Anlagestrategien und können diese mit einer breiten Palette an Finanzinstrumenten, darunter auch Derivaten und Leerverkäufen, umsetzen. So wollen sie auch bei sinkenden Preisen überdurchschnittliche Renditen erzielen.

Klare Trends beflügeln

Letzteres gelingt vor allem dann, wenn ein eindeutiger Trend erkennbar ist. Denn zahlreiche Hedgefonds fahren Trendfolgestrategien: Ihre Computerprogramme versuchen, Börsentrends zu erkennen, um blitzschnell darauf aufzuspringen.

Diese Strategie bewährte sich sowohl in den Boomjahren vor der Finanzkrise, als die Börsen regelrechte Höhenflüge erlebten, als auch während der Krise, als die Aktienindizes im Keller lagen. Das bewog viele dazu, Hedgefonds als Allwetterinvestment zu betrachten.

In den Folgejahren, als die Börsentrends nicht so eindeutig ausfielen, enttäuschten die Hedgefonds aber vielfach, weil ihre Computerprogramme häufig Fehlsignale erhielten.

Ende November verwaltete die globale Hedgefondsindustrie 1,99 Billionen Dollar (1,45 Billionen Euro), wie aus Daten des Hedgefonds-Branchendienstes Heurekahedge hervorgeht. Bis Jahresende dürfte die Zwei-Milliarden-Dollar-Grenze geknackt sein. In den ersten elf Monaten stieg das von den Hedgefonds verwaltete Vermögen um 213 Mrd. Dollar, 127 Mrd. Dollar entfielen auf Nettozuflüsse, 86 Mrd. Dollar machten die Kursgewinne aus. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.12.2013)

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