Ein neues Vatikan-Gebot: Du sollst nicht begehren, eine Pressekonferenz abzuhalten

Ernsthaft jetzt? Die Zentrale der Weltkirche erteilt die Weisung, in Klagenfurt eine für Dienstag angesetzte Pressekonferenz abzusagen. Das "Bischofs-"Ministerium will so den Bericht der Untersuchungskommission über Vorgänge während der Amtszeit von Bischof Alois Schwarz verzögern - oder verhindern.

Es ist ja nicht so, dass der Vatikan über Bischofsberufungen hinaus - das sowieso, und wie! - noch nie, nie, nie Einfluss auf Österreichs katholische Kirche genommen hat. Dass er sich jetzt sogar um Pressetermine einer, pardon, nicht gerade weltbedeutenden Diözese kümmert, überrascht doch ein wenig. Völlig neu ist, dass die römische Zentrale allen Ernstes eine Pressekonferenz verbietet. Per Weisung über den vatikanischen Geschäftsträger in Wien, wo nach der Pensionierung von Peter Zurbriggen derzeit kein Nuntius residiert, musste ein Termin abgesagt werden. Er hatte die Untersuchung der Vorwürfe gegen den früheren Kärntner Bischof Alois Schwarz zum Gegenstand. Stichworte: wirtschaftliche Führung des Bistums ohne Kontrolle; Sauna-Haus bei der Bischofs-Sommerresidenz; enges Verhältnis zu einer Mitarbeiterin mit auffallendem Einfluss auf den Bischof und das Tagesgeschäft.

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