Die Mindestsicherung ist Ansichtssache

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erklärte in der „ZiB 2“ die Reformen der Regierung zur Mindestsicherung.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erklärte in der „ZiB 2“ die Reformen der Regierung zur Mindestsicherung.(c) ORF/orftvthek
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Rechnete Kanzler Kurz bei seinem Auftritt in der „ZiB 2“ diese Woche auch richtig, als es um das Geld für fünfköpfige Familien mit oder ohne Arbeit ging? Seine Argumente für Reformbedarf wirkten einleuchtend. Doch Kontrolle ist besser.

Wenn Minister in der „ZiB 2“ auftreten oder gar der Kanzler, sind die Urteile dazu in den sozialen Medien sekundenschnell gefällt. Oft twittern parteieigene und oppositionelle Influencer noch während des Interviews, wie supertoll oder unter aller Sau die Performance des Politikers war. Mitten im Auftritt von Innenminister Herbert Kickl zu seiner hausgemachten Affäre BVT etwa waren sich die Lager über ihn bereits einig.

Schuldig oder nicht schuldig? Ansichtssache. Nach wenigen Halbsätzen. Etwas mehr Zeit nahm sich der rasende Kolumnist Michael Jeannée. Seine Emotion wuchs sogar noch. Tags darauf zog er in der „Kronen Zeitung“ eine Schleimspur der Huldigung für den FPÖ-Politiker. Kickl sei „der beste blaue Fechter“, befand der diensteifrigste Postler des Boulevards. Sein schönster Satz: „Danke, Herr Minister!“ So sind sie, die Knechte der Inseratenkaiser. Behauptete einer: „Pfui, Kickl, treten Sie endlich zurück, gestehen Sie damit ihre absolute Untauglichkeit!“, Jeannée würde garantiert einen kommunistischen Putsch herbeischreiben.

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