Malender Algorithmus

Das französische Künstlerkollektiv Obvious hat eine KI programmiert, die ein Gemälde erschaffen hat. Bei Christie's erzielte es jetzt 350.000 Dollar.

Jetzt ist die Künstliche Intelligenz (KI) in der Kunst gelandet. Das französische Künstlerkollektiv Obvious hat eine KI geschaffen, die Porträts anfertigt. Hugo Caselle-Duprès, Pierre Fautrel und Gauthier Vernier arbeiten mit GAN, das steht für „generative adversarial network“. Dazu wurde die KI mit 15.000 Porträts vom 14. bis zum 20. Jahrhundert gefüttert und daraus generiert sie ein eigenes, neues Bild. Ein Diskriminator checkt dann, ob das Bild einem Menschenporträt entspricht. So hat das Künstlerkollektiv eine Porträtserie einer ganzen fiktionalen Familie entstehen lassen. Eines dieser Porträts, nämlich Edmond de Belamy, wurde am Donnerstag von Christie's versteigert. Es war das erste Mal, dass ein KI-Werk zu einer Auktion gelangte und es übertraf, ja, man möchte fast sagen: es zertrümmerte sämtliche Erwartungen. Bei einem oberen Schätzwert von 10.000 Dollar wurde es mit 350.000 Dollar zugeschlagen. Inklusive Aufschlag war es einem Bieter 432.500 Dollar wert.


Nicht neu. Obvious sind nicht die ersten, die KI-Kunst produzieren. Zu den Pionieren zählt etwa der Deutsche Mario Klingemann, der ebenfalls mit GAN arbeitet. Er kann auch bereits auf Museumsausstellungen verweisen und ist Gewinner des Kreativpreises 2015 der British Library. Seine Arbeiten wurden unter anderem beim Ars Electronica Festival, in der Londoner Photographers' Gallery, dem Centre Pompidou, und dem MoMA in New York gezeigt. Ahmed Elgammal, Direktor des Art and Artificial Intelligence Lab an der Rutgers Universität in New Jersey, experimentiert mit einem System Namens CAN. Es setzt auf GAN auf und ist darauf programmiert, Neues zu schaffen. Im Gegensatz zum KI der Gruppe Obvious, die offensichtlich auf Alte Meister steht, produziert GAN vor allem abstrakte Werke.

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