Der Lauch und der Gauch brauchen keinen Genderstern

Aus einem Gemüse ist ein despektierliches Wort für einen Menschen geworden, allerdings nur für einen männlichen.

Unter den Leiden der jungen Wörter ist es das vielleicht ärgste, dass die Alten (Menschen, nicht Wörter) sie oft nicht verstehen. Als ich noch jünger war, fühlten sie sich etwa vom Wort Grufties betroffen, nicht wissend, dass dieses nicht sie meinte, sondern Anhänger der düsteren Jugendkultur, die man in England Gothics nannte.

Heute jung ist das Wort Lauch als Charakterisierung eines Menschen, fast hätte es der Langenscheidt-Verlag zum Jugendwort des Jahres gewählt, er entschied sich dann doch für den Ehrenmann bzw. die Ehrenfrau, was immer das heißen mag. Und was ist ein Lauch? Schlicht mit Trottel übersetzte ihn die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, das trifft's nicht ganz. Primär meint es einen dürren, langen, schlaksigen Mann, eben einen, dessen Körper die Form eines Lauchs hat, des stangenförmigen Gemüses, das oft auch Porree genannt wird. Spargeltarzan sagt man bei uns.

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