METAware

Die meisten alten weißen Männer sind gar nicht weiß!

Richtig weiß, so weiß wie Edelweiß oder das Weiße Album, sind nur die allerwenigsten von uns alten weißen Männern ...
Richtig weiß, so weiß wie Edelweiß oder das Weiße Album, sind nur die allerwenigsten von uns alten weißen Männern ...Imago
  • Drucken

Mit Castorf, Sloterdijk, Walser, Morrissey und Martenstein in einem Farbtopf? Plädoyer für die Anerkennung unserer Diversität.

"Der alte weiße Mann ist überall in der Defensive", schrieb das Feuilleton der „Süddeutschen Zeitung“ am Mittwoch: „Das tut ihm überraschend gut.“ Stimmt eigentlich, dachte ich mir: Da sitz' ich im Kaffeehaus, bei meinem zweiten kleinen Braunen, auf meinem defensiven Stammplatz, gleich beim Zeitungstisch, die „Welt“ ist in der Hand (eines anderen alten weißen Mannes), aber die „Süddeutsche“ ist frei, und ich lese darin schöne Sätze wie: „Dass der alte weiße Mann überhaupt als abgrenzbare, partikulare demografische Gruppe umrissen, untersucht, interpretiert wird, ist für ihn eine entschieden neue Erfahrung.“ Oder: „Die Skandalisierung abgestandener Heterosexualität hat dem alten weißen Mann überhaupt erst den Rahmen geliefert, in dem er heute reüssiert.“

Reüssiert ist vielleicht ein bisserl übertrieben, denk ich mir, aber doch, es geht ganz gut, überraschend gut, und es ist ja auch nicht schlecht, wenn man mit Castorf, Sloterdijk, Walser, Morrissey und Harald Martenstein in einen Farbtopf geworfen wird. Wir sagen es laut, wir sind weiß, wir sind stolz, wir sind viele (geburtenstarke Jahrgänge) . . .

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.