Gegengift

Bösewichter haben einige böse Lieder

Singen fördert das Gemeinschaftsgefühl. Bei einigen dieser Vereine möchte man aber gar nicht dabei sein.

Der gemischte Chor in der Musikabteilung des „Gegengiftes“ hat ein noch recht überschaubares Liedgut. Unser Repertoire ist schmal und schlicht. Wenn wir lustig sind, singen wir „Da drunt' in Erdberg is' a Wirtshaus“, obwohl das einst als sittenwidrig galt. Fröhlicher Gesang stärkt den Gemeinschaftssinn, zumindest auf Bezirksebene. Selbst einfachste Tenöre unter uns wissen, dass Lieder so wie Fahnen und Abzeichen von Vereinen niemals zufällig gewählt werden, sondern ein bewusstes Statement sind. Sie verbinden ideologisch.

Wenn etwa Wandervögel oder andere Jugendbewegte „Wohlan, die Zeit ist kommen“ anstimmten, zeigten sie vor 100 Jahren, dass sie sich vom liberalen Bürgertum absetzten: Raus aus der Stadt, rein in die Natur, um die deutsche Gesellschaft zu reformieren! Je älter und einfacher das Volkslied, desto besser. Selbst Liederbücher wie der „Zupfgeigenhansl“ bargen durchaus gesellschaftliche Sprengkraft.

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