Bam, Oida! War der Basti echt arg mundfaul?

Zum Wort des Jahres wurde „Schweigekanzler“ gekürt. Das könnte Wolfgang Schüssels Ruhm schmälern.

Habe ich schon erwähnt, dass der Forschungszweig Österreichisches Deutsch (FÖD) im Erdberger Exzellenzcluster des Gegengifts fast jugendlich ist? Das Durchschnittsalter beträgt 32 Jahre. Entsprechend aufgeregt zwitscherten unsere Twens, als donnerstags im Morgengrauen ruchbar wurde, welcher Begriff von einer Jury älterer Semester an Grazer Universitäten zu Österreichs Jugendwort 2018 gepusht worden war: „Oida“! Das ist angeblich noch beliebter als „nice“.

Wir haben sofort nachgeschlagen. War Toshio Oida gemeint? Iie! Der japanische Jazzsänger ist doch seit gut 15 Jahren tot. Vielleicht also Schauspieler Yoshi Oida? Ebenfalls nicht. Die Altphilologen unter uns jubelten. Es muss etwa Griechisches sein. Beginnt nicht Sokrates in der „Apologie“ seinen Satz über den Nichtwissenden mit „Oida“? Nochmals nein. Damit war diesmal der bayerische Spezi als typische Wiener Erscheinungsform gemeint – erstaunlicherweise wird mit so einem Alten in der Bundeshauptstadt auch ein weibliches Wesen bezeichnet.

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