„Es gibt viele Möglichkeiten, warum eine Frau . . .“: Über einen interessanten Satz in der „ZiB 2“, Otto Weininger und die Lügenforschung.
Armin Wolf hat recht, nach Kritik am „ZiB 2“-Interview mit dem des sexuellen Missbrauchs bezichtigten ehemaligen Leiter der Festspiele Erl festzuhalten, dass für Gustav Kuhn die Unschuldsvermutung gilt; und dass er als Beschuldigter ein Recht hat, angehört zu werden – „auch in der Öffentlichkeit, in der er beschuldigt wird“.
Abgesehen davon: Wer spricht, sagt viel aus über sich, meist mehr, als ihm bewusst ist. Für einen so passionierten wie herrischen Künstler, gewohnt, monarchisch in seinem Festspieluniversum zu agieren, gilt das noch viel mehr als für neurolinguistisch geschulte Politiker. Gustav Kuhn also sagte zu Armin Wolf am Montagabend zum Beispiel: „Es gibt viele Möglichkeiten, warum eine Frau etwas erfindet, was nicht stimmt.“
