Zwischentöne

Erinnerungen an Lenny, den großen Ungestümen

Ein neues Buch über den All-Umarmer unter den Dirigenten des ausgehenden 20. Jahrhunderts, der auch das Wiener Musikleben prägte.

Um die herzliche Umarmung kam keiner herum, der sich in seinem allernächsten Umfeld nach einem Konzert befand – der Konzertmeister zu allererst wurde geherzt und geküsst, ob nun gerade die trostlos verhallenden Pianissimo-Pizzicati der Kontrabässe im Ausklang von Tschaikowskys „Pathétique“ oder der jubelnde Final-Wirbel von Mahlers Erster Symphonie verklungen war. Leonard Bernstein umarmte seine Musiker, wie er seinem Publikum das Gefühl gab, es würde von der Musik umarmt.

Mauern abzubauen, Grenzen zu sprengen, der Wahrheit nahe zu kommen – das waren die Markenzeichen des amerikanischen Superstars, von dem man einmal ganz richtig bemerkt hat, er wäre der einzige Dirigent, dem das Wörtlein „genial“ wirklich zukomme, denn er hätte ja immerhin die „West Side Story“ komponiert.

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