Zwischentöne

Kaum Goethe entronnen, singt Faust Französisch

In welcher Fassung spielt man ein Werk von Gounod? Wie „deutsch“ dachte Berlioz? Fragen in Wien und Linz.

Es gibt chaotische Verhältnisse auch bei manchen italienischen Opern; aber was sich bei den Franzosen abspielt, ist von erstaunlicher Freizügigkeit. Setzt ein Intendant zum Beispiel Charles Gounods „Faust“ auf den Spielplan, dann muss er mit dem Ensemble und dem Dirigenten vorab klären, was aus dem reichen Angebot der Partitur gespielt und gesungen wird und was dem Rotstift zum Opfer fällt.

Das gilt nicht nur vor einer Premiere, sondern auch im Repertoire – und hie und da sogar innerhalb laufender Einstudierungsarbeit. Die aktuelle Wiener Staatsopern-Produktion der Goethe-Oper zum Beispiel wurde so komplett wie möglich der überlieferten Grand-Opéra-Version des Stücks angepasst (zur Uraufführung war das Stück ja ein Werk mit Dialogen!) – nur die Ballettmusik hat man anno 2008 in Wien gestrichen.

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