Zwischen Töne

Rettet eine Petition eine Schenk-Inszenierung in München?

Opernfreunde gegen szenische „Neudeutungen“. Sogar Tenor Piotr Beczała hat unterschrieben: Er kennt seine Regie-Pappenheimer.

Auf einer Onlineplattform namens change.org bittet eine Petition den Intendanten der Bayerischen Staatsoper, Otto Schenks Inszenierung von Strauss' „Rosenkavalier“ nicht durch eine szenische „Neudeutung“ vollständig zu ersetzen. Zum ersten Mal protestieren Opernfreunde damit durch ihre Unterschrift gegen den Ausverkauf klassisch gewordener Inszenierungen. Gerade diese Produktion ist den Münchnern heilig. Sie hatte 1972 unter Carlos Kleibers Leitung Premiere und wurde von diesem Dirigenten jahrelang betreut. Da unterschreiben viele gewiss schon aus Nostalgie.

Überdies scheint ja bei einem Werk wie diesem, das von Dichter Hofmannsthals bewusst konstruiertem anachronistischen Ambiente lebt, eine „Neudeutung“ vollkommen sinnwidrig – vergleichbar Stücken vom Format eines „Figaro“, einer „Bohème“, die durch Versetzung jeglicher Art (denken wir an Mimis und Rudolfs Duett auf der unseligen Salzburger Festspielautobahn!) nur verlieren, nie gewinnen können.

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