Der Kärntner Frühling

Es geschehen Dinge, die bis vor Kurzem noch unvorstellbar gewesen wären.

Ob es sich um Opportunismus oder um ehrliches Bemühen handelt, die Lehren aus dem Wahlergebnis zu ziehen, lässt sich noch nicht genau sagen. Fakt ist: Es geschieht Unglaubliches. Die FPK-Basis begehrt gegen ihre vormalige Führung auf. Blaue Bürgermeister fordern den Abgang der Wahlverlierer aus dem Landtag. Auch Neoparteichef Christian Ragger, der unter dem Druck der Basis Verzichtserklärungen von allen, denen ein Landtagsmandat zusteht, fordert, ist nicht sakrosankt. Schließlich war auch er mit von der (Verlierer-)Partie. Oder in den Worten Harald Dobernigs: „Wir waren doch vier, nicht nur drei.“

Da fällt das Unglaublichste schon gar nicht mehr auf: Dass in Kärnten – ausgerechnet! – Rot-Grün eine Mehrheit hat, wie gestern die Landeswahlbehörde nach dem BZÖ-Einspruch bestätigt hat. Nun müssen sich die Genossen nur davor hüten, nicht in das alte Machtgehabe der Wagner-SPÖ zurückzufallen. Dann wäre es mit dem Kärntner Frühling schnell vorbei.


oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.03.2013)

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