Glosse

Wasser vom Weihnachtsmann

Bald ist wieder jene Zeit im Jahr, in der Coca-Cola sein liebstes Werbesujet auspackt: einen mit Tausenden Lichterketten behangenen Weihnachtstruck.

In der Werbung strahlen die Kinderaugen, wenn Trucker Santa vorfährt, in der Realität droht die Behörde.

Zumindest in Großbritannien. Die englische Gesundheitsaufsicht kam heuer zu dem Schluss, dass die Assoziation von zuckerhaltiger Limonade mit einem sympathisch pausbäckigen Weihnachtsmann ihre Bemühung um schlanke, kariesfreie Kinder konterkarieren könnte. Besondere Kritik erntet aber die Route: Sie soll die Dose durch „einige der ärmsten Gebiete“ Englands führen. „Der Zusammenhang zwischen krankhaftem Übergewicht bei Kindern und sozialer Benachteiligung ist gut belegt“, schreibt die Behörde trocken.

Die Verteidigung des Weltkonzerns bejahte das indirekt: Die Zuschriften aus der Bevölkerung bestimmten den Fahrplan. Abgehen will man davon nicht.

Den Vorschlag von Starkoch Jamie Oliver wird Coca-Cola wohl auch dankend ablehnen: Santa könne den Kindern ja Wasser ausschenken. Wenn er will, auch aus einem glitzernden Truck.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.11.2017)

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