Islamismus: Der Staat sieht nicht mehr weg

Polit-Taktik hin, Spin her: Was die Regierung hier tut, ist richtig.

Nun kann man freilich darüber diskutieren, ob eine Pressekonferenz am Freitag um 8 Uhr früh mit der Beteiligung des Bundeskanzlers, des Vizekanzlers, des Innenministers sowie des Kultusministers und Regierungskoordinators nicht ein wenig zu viel an Dramatik generiert, wenn einige Moscheen geschlossen werden und einige Imame ausgewiesen werden sollen. Und natürlich werden nun auch wieder die Debatten losgehen, ob das nicht alles Recep Tayyip Erdogan im laufenden türkischen Wahlkampf nützt, insbesondere unter den Auslandstürken.

Aber eigentlich ist das auch egal. Taktik hin, Spin her - es ist richtig, dass der Staat nun genauer hinsieht, wenn es um den politischen Islam geht. Die Basis dafür hat bereits das - viel kritisierte - Islamgesetz gelegt. Ein Herzstück dessen war es, den Einfluss des Auslands auf die österreichische muslimische Religionsgemeinschaft zu unterbinden. So weit wie möglich eben - im Konkreten über die Finanzierung der Imame. Dass es diesen Einfluss gibt, ist evident. Die Islamische Glaubensgemeinschaft IGGÖ steht etwa unter jenem der türkischen AKP.

Es ist gut, richtig und wichtig, den Kampf gegen den Islamismus aufzunehmen. Vor allem, so lange man das - noch - aus einer Position der Stärke heraus tun kann.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Innenpolitik

Eine türkis-blaue Offensive ist verpufft

Harte Rhetorik wurde auf Formalfehlern aufgebaut.
Mevlana-Moschee Kreuzberg
Religion

Auflösung der Arabischen Kultusgemeinde war rechtswidrig

Das Landesverwaltungsgericht Wien hat die von der Regierung veranlasste Auflösung der Arabischen Kultusgemeinde (AKG) für rechtswidrig erklärt.
Symbolbild
Innenpolitik

Moscheen wieder geöffnet, ein Imam musste Land verlassen

Im Juni verkündete Türkis-Blau, sieben Moscheen schließen und bis zu 40 Imame ausweisen zu wollen - mittlerweile sind die beanstandeten Moscheen wieder geöffnet, bezüglich der Imame sind aktuell 38 Verfahren anhängig.
Wien

Kultusamt lehnt Öffnung von geschlossener Moschee ab

Die Moschee am Antonsplatz in Wien-Favoriten bleibt weiter geschlossen. Das Kultusamt lehnte eine vom Vizepräsidenten der IGGÖ eingebrachte Meldung ab.
Archivbild: Fuat Sanac bei einem Interview 2015
Wien

Moscheen: Ex-IGGÖ-Präsident Sanac wehrt sich gegen Vorwürfe

Rund um die Moscheeschließungen hatte IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun seinem Vorgänger Versäumnisse bei der Verhandlung des Islamgesetzes vorgeworfen. Fuat Sanac hält Olguns Vorgehen wiederum für "unprofessionell".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.