Nach der Wahl im ORF: Wer wird was ab 2012?

Nach Wahl wird 2012
Nach Wahl wird 2012(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Niko Pelinka als Pressesprecher; kaufmännischer und technischer Direktor werden aufgewertet.

„Im Gegensatz zu anderen Mitbewerbern habe ich nicht mit der Politik verhandelt“, sagt der wiedergewählte Alexander Wrabetz. Doch hinter den Kulissen hört man anderes: Die breite Zustimmung (vor allem auch der ÖVP) soll den ORF-General sehr wohl Zugeständnisse gekostet haben:

• Niko Pelinka: Der rote „Freundeskreisleiter“ und Königsmacher der Ära Wrabetz II soll Pressesprecher des ORF werden.

• Kaufmännische Direktion: Wie berichtet, kommt es zu einer Aufwertung der kaufmännischen Direktion unter Richard Grasl, der auf bürgerlichen Wunsch Direktor bleibt. Er wird für das Controlling der Programmausgaben zuständig sein und über die Einhaltung der Sendungsbudgets wachen. Die inhaltliche Entscheidung, für welche Sendungen wie viel ausgegeben wird, trifft nach Auskunft des ORF die TV-Direktion. In der kaufmännischen Direktion wird auch eine Abteilung Business Development eingerichtet, die sich um die Erschließung neuer Geschäftsfelder kümmern soll.

• Direktion Technik, Online, Neue Medien: Auch der Einflussbereich der Technik-Direktion wird erweitert: Ihr wird der Online-Bereich eingegliedert. Favorit für den Direktorenposten ist Michael Götzhaber (SPÖ), der bürgerliche Wunschkandidat wäre Harald Kräuter. Vize-Direktor wird Thomas Prantner (bisher Online-Direktor) – das war Bedingung von FPÖ-Stiftungsrat Norbert Steger für sein Ja zu Wrabetz.

• Radio-Direktion: Hier hat Wrabetz bereits vor einem Jahr den SP-Wunschkandidaten Karl Amon installiert. Er bleibt.

• TV-Direktion: Wrabetz will eine Frau an der Spitze – Verena Kulenkampff (WDR) gilt als heißester Tipp. Sie sagte am Dienstag zur „Presse“: „Es gibt keine Anfrage.“ Auch Kathrin Zechner (Vereinigte Bühnen Wien) wird genannt. Die TV-Direktion vereint weitgehend die Aufgaben der bisherigen Programm- und Info-Direktion. In der Information gehen die Wünsche von SPÖ und ÖVP bis weit in die Hierarchien (s. Artikel oben).

• Landesdirektionen: FPK und BZÖ wollen in Kärnten Landesdirektor Willy Haslitzer ablösen. Mögliche Nachfolger: Karin Bernhard (BZÖ-Wunsch) oder Martin Weberhofer (FPK-Wunsch). Im Burgenland dürfte Amtsinhaber Karlheinz Papst bleiben (auch Stiftungsratsvorsitzende Brigitte Kulovits-Rupp hat Ambitionen). Der Tiroler Landesdirektor Kurt Rammerstorfer dürfte nach Oberösterreich wechseln. In Tirol könnte VP-Stiftungsrat Helmut Krieghofer nachrücken. In Salzburg stehen Programmchefin Elfi Geiblinger und Katharina Krawagna-Pfeifer hoch im Kurs. Brigitte Wolf (Wien), Norbert Gollinger (NÖ), Gerhard Draxler (Stmk.), Wolfgang Burtscher (Vbg.) bleiben. i.w.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.08.2011)

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