2008 war vom Verschleudern der AUA die Rede. Zu Unrecht, wie man heute weiß.
Die AUA solle eine „starke österreichische Fluglinie“ bleiben. Zeitdruck sei „künstliche Panikmache“. Einen Totalverkauf lehne er ab. So sprach Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) 2008 in seiner damaligen Funktion als Verkehrsminister. Und er war damit nicht allein. Viele bejammerten den Verkauf der rot-weiß-roten Heckflosse als Verschleudern von Tafelsilber.
Dass es sich dabei bestenfalls um billiges Blech handelt, ist spätestens jetzt klar, nachdem das Unternehmen von einer Sanierung gleich weit entfernt ist wie vor vier Jahren. Ein Vulkanausbruch in Island, Revolutionen in Nordafrika oder ein Tsunami in Japan – alles große Ereignisse, die auch andere Fluglinien belasten. Regelmäßig aus der Bahn geworfen wird aber nur die AUA.
Die nunmehrige Lufthansa-Tochter hat aufgrund der Versäumnisse der Vergangenheit immer noch eine zu teure und aufgeblähte Struktur. Dazu gehört auch das Personal – auch wenn der Betriebsrat das nicht hören will. Eine Firma, die trotz Jobabbaus die Personalkosten nicht senken kann, hat ein ernstes Problem.
Man kann im Sinne des Standortes nur hoffen, dass das Wunder geschieht und jetzt die schon oft angekündigte Sanierung klappt. Ansonsten sollten die Österreicher froh sein, dass die AUA nun nicht mehr ihr Problem ist.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.01.2012)