Scharfe Waffen werden stumpf

Bei dem Missbrauch von Antibiotika darf es keine Nachsicht geben.

Antibiotika sind eine der größten Errungenschaften der Menschheit: Diesen Substanzen, die Krankheitserreger abtöten, verdanken Millionen von Menschen ihr Leben. Viele Infektionskrankheiten haben heute durch sie ihren Schrecken verloren.

Schon bald nach der Entdeckung wurde aber klar, dass die Waffen schnell stumpf werden können: Die Krankheitserreger passen sich an, ein immer größerer Anteil der Keime überlebt den Angriff. Diese Bakterien lassen sich nur mehr schwer bekämpfen.

Daher muss alles, was die Wirkung von Antibiotika abschwächt, verhindert werden. Das beginnt bei der unkritischen Verschreibung durch übervorsichtige Ärzte, reicht über den eigenmächtigen Abbruch von Therapien durch Patienten, die sich bereits gesund wähnen, und geht hin bis zum sorglosen (und teils illegalen) Einsatz in der Tierzucht. Gegen jeden Missbrauch muss strengstens vorgegangen werden. Und allen Beteiligten muss klar sein, dass sie eine riesige Verantwortung gegenüber der gesamten Menschheit haben.

martin.kugler@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.01.2012)

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