Sie fliegen? Sie sollten sich schämen!

Wie Emotionen in der Öko-Diskussion die Realität vernebeln.

Demnächst werden viele von uns in den Urlaub fliegen. Genieren Sie sich wenigstens dafür? „Flygskam“ ist im Moment ja sehr beliebt. Kommt aus Schweden. Dort lebt übrigens eines der flugfreudigsten Völkchen dieses Globus. Laut EU-Statistik liegt die Zahl der Flugpassagiere im Ikea-Land bei 3,62 pro Einwohner und Jahr. Und damit fast doppelt so hoch wie im EU-Schnitt. Übertroffen werden sie dabei allerdings noch von den als besonders umweltbewusst geltenden Norwegern mit 7,2 Flugpassagieren pro Einwohner.

Das sollte man den Skandinaviern nicht groß übel nehmen. Ihre Länder sind groß und dünn besiedelt. Man hat deshalb kein wirkliches Hochleistungs-Straßen- und Eisenbahnnetz gebaut. Sondern für Langstrecke auf dichten Inlandsflugverkehr gesetzt. Wer vor den Alternativen steht, von Stockholm nach Kiruna 18 Stunden im Zug oder 1,5 Stunden im womöglich auch noch billigeren Flieger zu sitzen, neigt eben zu wenig klimafreundlichen Entscheidungen. Nicht jeder hat so viel Zeit wie Greta. Dass er sich dafür wenigstens schämt, ist nett, hilft dem Klima aber wenig.

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