FORSCHUNGSFRAGE

Braucht Wasser, damit es siedet, mehr Energie als zuvor?

„Auf dem Mount Everest siedet Wasser bei circa 70 Grad Celsius.“  Heimo Walter, TU Wien
„Auf dem Mount Everest siedet Wasser bei circa 70 Grad Celsius.“ Heimo Walter, TU Wien(c) TU Wien
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Um die Bindung zwischen den Teilchen aufzuheben, muss man kurzzeitig mehr Energie zuführen. Erst dann verwandelt sich Wasser in Dampf.

Wer sich Erdäpfel oder Nudeln auf einem Elektroherd kocht, meint mitunter, ein – etwas lästiges – physikalisches Phänomen zu beobachten: Das Wasser kocht entweder noch nicht oder es geht über. Unser Leser vermutete jedenfalls eine Eigenheit des Wassers, die es die 100-Grad-Grenze nur durch stärkere Energiezufuhr überwinden lässt, und fragte nach.

Tatsächlich braucht Wasser einen kleinen Kraftakt, damit sich seine Moleküle voneinander trennen und damit das Wasser vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand umgewandelt wird, also verdampft: Erwärmt man es, beginnen die Teilchen zu zittern. Sie wackeln, drehen sich und schubsen einander. Je mehr Wärme man zuführt, desto wilder werden die Bewegungen. Erreicht das Wasser Siedetemperatur, wird es nicht mehr wärmer. „Die gesamte zugeführte Energie geht dann in das Aufbrechen der Bindungen zwischen den Molekülen. Sie wird genutzt, um den Phasenwechsel zu vollziehen“, erklärt Heimo Walter vom Institut für Energietechnik und Thermodynamik der TU Wien.

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