Quergeschrieben

Schlimm, wenn Frauen wissen, wie man sich gegen Übergriffe wehrt

Catherine Deneuve und ihre Mitstreiterinnen haben recht. Die #MeToo-Bewegung versinkt in Weinerlichkeit und Puritanismus. Der Konformismus triumphiert.

Vergangene Woche veröffentlichten Catherine Deneuve und weitere hundert prominente Französinnen in „Le Monde“ ein Manifest zur Verteidigung der sexuellen Freiheit gegen den hysterischen Puritanismus der #MeToo-Bewegung. Tags darauf brachte der „New Yorker“, das politisch korrekte Intelligenzblatt der gleichnamigen Metropole, eine Replik von Laura Collins, die den Text und die Intentionen des Manifests krass entstellte, um dessen Verfasserinnen der „Apologie des sexuellen Übergriffs und der Belästigung“ bezichtigen zu können.

In dem Manifest heißt es, „la drague insistante ou maladroite n'est pas un délit“ („beharrliches oder plumpes Anbaggern ist kein Verbrechen“), was Collins freizügig mit „hitting on someone insistently or awkwardly is not an offense“ übersetzt hat. Daraus leitete sie den Vorwurf ab, mit dem ersten Satz ihres Manifests („Vergewaltigung ist ein Verbrechen“) hätten es die Französinnen wohl nicht ernst gemeint. Die Kritik der Verfasserinnen an der Cinémathèque Française, die eine Retrospektive der Filme Roman Polanskis abgesetzt habe, weil sie nicht zwischen dem Mann und seinem Werk unterscheiden könne, interpretiert Collins als Versuch, einen Kinderschänder in Schutz zu nehmen.

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