Schulschluss: Und jetzt sind die Eltern dran

Wir wissen, dass die Schule nicht alles kann. Nutzen wir die Zeit mit den Kindern: Handys weg, Gespräche an.

Nun ist also alles erledigt. Der letzte Ausflug, die letzte Feier, das letzte Match oder Konzert. Die schweren Mappen und Bücher haben ihren Weg nach Hause gefunden – oder sind gerade dabei. Das Geschenk für die Lehrer hat ein Mascherl bekommen, bei diesem Wetter schmelzen die Merci wenigstens nicht gleich weg. Damit beginnen die Ferien, neun lange Wochen.

Am letzten Schultag plaudert man mit den anderen Eltern, viele ächzen unter der Last der Organisation, die es erfordert, den Nachwuchs zu verschiffen, zu unterhalten, zu beschäftigen. Die Ferienpläne stehen bei vielen schon seit Winterende fest, die wechselnden Verwandtschaftsaufenthalte, Camps und Urlaube wollen gut geplant sein. In den Büchereien und Spielzeuggeschäften herrscht Hochbetrieb, damit in den Ferien nur ja keine Langeweile aufkommt, damit die Kinder beschäftigt sind – egal, wo sie sich gerade befinden. Die einen packen für den Aufenthalt bei den Großeltern oder die Reise ans Meer allerlei digitales Spielzeug und mindestens drei Ladegeräte ein, die anderen Chemie-Versuchskästen und (schon wieder) die griechischen Göttersagen als Hörbuch.

Es scheint fast, dass freie Zeit ein Übel ist, dem man beikommen muss. Dabei wissen wir es eigentlich besser, schließlich hatten wir selbst Ferien, in denen wir aus der Langeweile heraus die besten (und ja, seien wir ehrlich, auch manchmal die schlechtesten) Ideen entwickelten. Oder auch mal sinnvoll (gut, manchmal auch völlig sinnlos) stritten, diskutierten, rekapitulierten und planten. Wir wissen, dass die Schule nicht alles kann. Lehrer haben (meist) weder die Zeit noch die Mittel, um auf jedes Kind einzeln einzugehen. Um zu erziehen, und das beinhaltet ja nicht gerade wenig. Um über Gefühle zu sprechen, über Hoffnungen und Ängste. Diese Mittel haben die Familien, gerade in den Ferien. In diesem Sinne: Handys (und auch pädagogisch wertvolles Spielzeug) weg, Gespräche an.

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